Namibia – Sossusvlei und Etosha

Relativ spontan traf ich mit einem Freund die Entscheidung, zum Fotografieren nach Namibia zu fliegen. Nach dem finden eines geeigneten Zeitraums wurden Flüge und Mietwagen gebucht, sowie die notwendigen Unterkünfte bei Namibia Wildlife Resorts reserviert. Letzteres ist notwendig, um in unseren gewünschten Locations am Sossusvlei sowie im Etosha Nationalpark einen passenden Zeltplatz zu bekommen.

Der Hinflug verlief mit einem Zwischenstopp über Johannesburg. Dadurch konnten wir während des Überflugs noch einige Blicke auf die Kalahari werfen. Nach dem Abholen des Campers und einer ausführlichen Einweisung in alle möglichen Funktionen wurden im Supermarkt in Windhoek die nötigen Lebensmittel für die nächste Woche eingekauft. Hauptsächlich bestand unser Einkauf also aus sechs fünf-Liter-Wasserkanistern und sechs Mal 500g Nudeln samt Tomatensauce. Danach fuhren wir noch in den Sonnenuntergang Richtung Süden, um im Lake Oanob Resort unser erstes Camp aufzuschlagen.

Nach der ersten langen Fahrt in Richtung Südwesten passierten wir am Nachmittag die Einfahrt zum Namib-Naukluft-Nationalpark und checkten auf dem Zeltplatz innerhalb des Parks ein. Letzteres ist besonders wichtig, um eine Stunde vor allen anderen, die nicht im Park übernachten, in Richtung Sossusvlei starten zu können. Da noch genug Zeit war, machten wir uns am späten Nachmittag auf, um den Sonnenuntergang und die rot erstrahlenden Dünen zu sehen. Das erwartete Spektakel war so wunderbar, wie erwartet. Zurück am Campingplatz machte der Wind uns das Nudelkochen schwer, so dass wir auf das vorhandene Restaurant auswichen und wir uns lokale Köstlichkeiten wie ein Oryx-Steak schmecken ließen. Die Nacht selbst brachte Tiefsttemperaturen von -2 °C mit sich.

Zum Sonnenaufgang im Deadvlei

Am kommenden Morgen hieß es früh aufstehen, um noch vor Sonnenaufgang in Richtung Sossusvlei aufzubrechen. Nach den ersten paar hundert Metern ließ uns unser Camper aber etwas hängen und hat nicht voll beschleunigt, so dass wir einige Minuten nur mit maximal 60 km/h dahin zuckelten, während die anderen rasch an uns vorbeizogen. Vom Parkplatz für normale Autos ging es 5 km über tiefen Sand nur für 4×4-Fahrzeuge bis zum Parkplatz des Deadvlei, was unser Ziel für den Sonnenaufgang war. Dort stehen abgestorbene Akazienbäume in einer Lehmpfanne. Danach wurde die direkt angrenzende Düne „Big Daddy“, die als eine der größten der Welt gezählt wird, bestiegen. Als wir nach der Ankunft auf dem normalen Parkplatz unsere zuvor abgelassenen Reifen wieder ordentlich füllen wollten, ging der Kompressor sprichwörtlich in Rauch und Flammen auf. Zum Glück waren hier genügend hilfsbereite Leute, die uns helfen konnten. Danach machten wir uns noch in Richtung Swakopmund auf und kamen immerhin bis Walvis Bay, wo es erneut Nudeln auf dem Camping-Platz gab.

Nach der kurzen Fahrt nach Swakopmund organisierten wir uns einen Flug am Nachmittag über die Namib und machten uns auf einen Ausflug durch die Stadt. Dort konnten noch einige Nachlässe der Deutschen Koloialzeit vorgefunden werden. Der Flug selbst brachte einem die Weite der Wüste so richtig bewusst, wo man bis zum Horizont nur Dünen sehen konnte. Auch die Form der Sterndünen war sehr beeindruckend. Am Abend genoss ich dann im Restaurant „Jetty 1905“ auf der alten Landungsbrücke das Fleisch des Springbocks.

Der nächste Tag war geprägt von rund 600 km Fahrt. Die führte uns bis zur Einfahrt des Etosha Nationalparks bei Omibika und dann weiter bis in das gebuchte Camp Halali in Mitten des Parks. Auch wenn der Weg relativ direkt und ohne viele Stopps erfolgte – man muss vor Sonnenuntergang im Camp sein, da dann die Tore geschlossen werden – konnten wir einige erste Tiere sehen. Am Wasserloch des Camps waren sogar kopulierende Löwen im Restlicht des Tages zu bestaunen.

Pirschfahrt im Etosha Nationalpark

Mit Sonnenaufgang verließen wir dann das Camp, um uns schon früh morgens auf Pirschfahrt zu begeben. Nach ein paar Hyänen sahen wir im angrenzenden Gebüsch eine Elefantenfamilie relativ nah der Straße. Da dies dem Bullen etwas zu nah erschien, machte er uns mit Drohgebärden klar, nicht näher zu kommen. Hatten wir bei den ersten Wasserlöchern noch nicht so viel Glück, da entweder keine Tiere oder diese zu weit weg waren, wurde es gegen Mittag besser. Wir konnten an einem Wasserloch Zebras, Giraffen und Elefanten aus nächster Nähe beobachten. Kurz vor dem Camp Namutomi lief dann auch ein Nashorn uns vor die Kamera.

Vom Camp Halali ging es heute nach Westen, um auch die Wasserstellen um Okaukuejo anzufahren. Leider waren nicht  mehr so viele Tiere wie gestern zu entdecken und somit verließen wir am späten Nachmittag den Park wieder, um schon eine gewisse Strecke in Richtung Windhoek zurückzufahren, da dies an einem Stück am nächsten Morgen nicht rechtzeitig zu schaffen gewesen wäre. Am Abend fuhren wir zu einer Farm mit Campingplatz hinter Otjiwarongo, wo es zur Feier des Tages Nudeln gab.

Heute Morgen haben wir unseren Camper noch rasch reinigen lassen, um die Rückgabe zu beschleunigen. Danach fuhren wir die letzten Kilometer zum Flughafen, wo wir unseren Rückflug angetreten sind.

Erwartungen an Namibia als fotografisches Reiseziel wurden mehr als erfüllt

Abschließend kann ich zusammenfassen, dass die Reise nach Namibia trotz der vielen gefahrenen Kilometer ein kurzer, aber sehr intensiver Trip zu zwei einmaligen Reisezielen gewesen ist. Die Erwartungen aus fotografischer Sicht wurde übererfüllt und die gesammelten Eindrücke werden mich sicher noch länger begeistern.