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Fahrradtour am Ludwig-Donau-Main-Kanal

Zur Feier meines Geburtstags sollte es dank passendem Wetter mit dem Rad am Alten Kanal, oder genauer dem Ludwig-Donau-Main-Kanal, von Nürnberg nach Neumarkt in der Oberpfalz gehen. Laut Google führen uns 42 km unmittelbar entlang der früheren Wasserstraße, wovon allein auf den 25 km bis nach Burgthann 42 Schleusen liegen.

Von Nürnberg nach Neumarkt

Geplant hatten wir, ein bisschen zeitiger Mittag zu essen, um dem großen Ansturm, den das famose Wetter drohte mitzubringen, aus dem Weg zu gehen. Den Gedanken, nach nur rund zwei Stunden Fahrt schon eine Pause einzulegen wurde mit Blick auf das neue, höhere Alter verworfen – man soll ja nichts übertreiben. So waren wir bereits um viertel zwölf in der Waldschänke Brückkanal und binnen Minuten stand das Schäufele vor mir. Herrlich.

Die zeitnahe Weiterfahrt hatte dann einen weiteren Vorteil: Während alle anderen sich in den diversen in Kanalnähe liegenden Wirtshäusern die Zeit mit Warten vertrieben, war die Radlstrecke schön frei für meinen Geburtstagsexpress. Einen spontanen Abstecher gab es dann in Berg in die Eislounge. Der dort angebotene Erdbeerbecher war eine adäquate Nachspeise.

Wieder zurück am Ludwig-Donau-Main-Kanal fuhren wir die letzten Kilometer bis nach Neumarkt. Dort konnte ich noch einen Kantersieg im Minigolf einfahren und machte einen wunderbaren Kindergeburtstag perfekt. Von Neumarkt brachte uns und unsere Esel die S3 zurück nach Nürnberg. Insgesamt saßen wir ca. 58 km im Sattel, die in 4 Stunden zurückgelegt wurden.

Über den Kanal

Um eine Verbindung zwischen Nordsee und Schwarzem Meer herzustellen, begann 1825 der Versuch dieses Mammutprojekts. Baubeginn war 1836 und binnen 10 Jahren wurde die 172 km lange Strecke zwischen Kelheim und Bamberg vollendet. Insgesamt wurden dabei 100 Schleusen gebaut, um die Höhenunterschiede (80 m Aufstieg von der Donau, 184 m Abstieg zum Main) zur Europäischen Hauptwasserscheide zu meistern. Weite Teile wurden in den 1960er Jahren vom Frankenschnellweg überbaut, weiter nördlich existieren nur noch das Kanaldenkmal in Erlangen, Grenzsteine sowie einige trockengelegte Schleusen.

Die Wege am Rand des Stillwasserkanals stammen von Pferden die hier die Schiffe zogen. Eine „Fahrt“ mit den Pferden dauerte bei ca. 3 km/h im Schnitt fünf bis sechs Tage von Kelheim nach Bamberg. Die Schiffe selbst waren damals in der Regel 24 m lang und die Breite auf 4,20 m begrenzt, Tiefgang war etwa 1,16 m. Eine Schleuse war 34,15 m lang und 4,67 m breit. Mit ihr wurden zwischen 2,3 m und 3,2 m in jeweils zwischen 10 und 15 Minuten überwunden. Typischerweise wurden Holz, Steine, Kohle und Agrarprodukte transportiert.

 

Tipps:

  • Frühzeitig an einem der Biergärten sein, um nicht in eine laaaange Warteschlange zu geraten, die sich gerne bei gutem Wetter schnell ab 11 Uhr bildet.
  • Radeln wenn andere Pause machen – sorgt für freie Radwege.
  • Zeit nehmen, um die angebrachten Schilder über die Historie des Kanals zu lesen.

 

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Verfolgt vom Auerhahn

Bei Kaiserwetter fiel die Entscheidung, eine Wanderung zum Brünnsteinhaus zu unternehmen. Nach einer staureichen Anfahrt bedingt durch den Beginn der Osterferien nach Kiefersfelden warteten am Parkplatz nicht unbedingt positive Nachrichten: Ein kleiner Zettel kündigte an, dass das Brünnsteinhaus gerade Betriebsferien hat . Somit warteten keine typischen Spezialitäten einer Berghütte am Ziel auf mich. Doch das wäre ja nur das i-Tüpfelchen gewesen. Höhepunkt des Ausflugs war eindeutig das sonnige Wetter.

Beim Wandern durch den Wald tauchte rechts ein erstmal nicht eindeutig identifizierbares Tier auf. Beim vorsichtigen Annhähern und Fotografieren war rasch klar, dass es ein Auerhahn sein muss. Nach ein paar Bildern näherte er sich mir erst langsam, dann immer schneller. Da man sein Glück nicht herausfordern sollte – erst recht nicht in der Balzzeit – marschierte ich in Richtung Hütte weiter. An der Hütte angekommen konnte man sich bei wäremenden Sonnenstrahlen wunderbare erholen und die mitgebrachten Snacks verspeisen.

Nach einer genüsslichen Pause ging es zu Fuß wieder bergab. An eine Rodelabfahrt war wegen etwas wenig Schnee nicht zu denken – zumal die Hütte und somit der Verleih ja sowieso geschlossen hatte. Schon beim Annähern an den ersten Treffpunkt mit dem Auerhahn sah ich, dass er noch immer am selben Fleck war. Diesmal wartete er nicht so lange, sondern hatte sich wohl mein Gesicht gemerkt. Ohne Vorgeplänkel ging er im Angriffsmodus auf mich zu. Also nahm ich meine Beine in die Hand und konnte so seinem vermutlichen Angriff entfliehen. Noch immer bin ich am überlegen, ob er mich als leicht zu beeindrucken oder als gefährliches Männchen sah.

Kurz vor dem Parkplatz sah ich einen anderen Ausflügler im Golf-Kart durch die Landschaft brausen. Irritierend irgendwie.

Winterwanderung zum Rauschberg

Nachdem vor Kurzem endlich Schnee gefallen war, trieb uns das kalte Weiß nach draußen. Doch den Sonnenschein wollten wir nicht unbedingt mit den Bretterl-Rutschern teilen und entschieden uns zu einer Winterwanderung. Der Start am Parkplatz am Froschsee war mit etwas über dem Gefrierpunkt noch etwas frostig. Der Aufstieg verlief zunächst auf der Nordseite und führte uns um den hinteren Rauschberg über die Südseite nach oben.

Nach rund 850 Höhenmetern sind wir auf dem 1648 Meter hohen vorderen Rauschberg angekommen. Der Blick vom Gipfel war dank großer Fernsicht wunderbar. In der Talsohle unter uns lag Ruhpolding. Zur Stärkung gönnten wir uns auf dem Gipfel Kaiserschmarrn. Danach liefen wir dieselbe Route durch den immer weicher werdenden Schnee wieder bergab.

Zum Abschluss einer kurzen aber sehr schönen Winterwanderung kehrten wir bei der Windbeutelgräfin ein. Dort gibt es riesige Windbeutel, die mit Sahne oder Früchten gefüllt sind. Sehr lecker und sättigend.