Tag 5: 1. Unfall, 1. Verfolgung von nem Hund, 1. Mal Raul

Nach einer sehr angenehmen und trockenen Nacht, gestärkt mit Frühstück, brachte mich mein Tagesplan vorbei am Bahnhof von Mühlheim/Ruhr in Richtung Oberhausen. Man ist auch gleich da, weil die Städte ja oft direkt ineinander über gehen.

Großes Ziel heute war die Ausstellung „Sternstunden – Wunder des Sonnensystems“ im Gasometer Oberhausen. Was einst als Gastank mit mehr als 117 Metern Höhe gebaut wurde, beinhaltet derzeit in seinem Inneren den größten Mond auf Erden mit einem Durchmesser von 25 Metern. Es gibt viel Interessantes und sehenswerte Fotografien sowie Exponate zu betrachten. Im Anschluss daran hatte ich das Glück bei blauem Himmel und Sonnenschein einen wunderbaren Ausblick übers Ruhrgebiet zu bekommen.

Danach fuhr ich ins nahegelegene Hostel, wo ich meine Sachen abstellte. Eigentlich wollte ich nur noch zum Tetraeder fahren, der nur so 9 km entfernt war. Doch irgendwie bin ich schnell online gegangen, um zu sehen, ob Schalke Training hat. Da für 16 Uhr Training angekündigt war, wollte ich mir den neuen spanischen Top-Stürmer mal live ansehen. Blöd nur, dass es gerade schon fünf Minuten vor vier war. D.h. ich hatte geschätzt auf meiner Karte noch ca. 15 km vor mir. Daraus wurden dann wegen Baustellen und ungeschickten Wegweisern einfach 26 km. So kam ich erst nach 70 Minuten dort an, und konnte immerhin noch ca. 10 Minuten des Abschlussspieles sehen. Dann hab ich mir in mein zu schreibendes Road-Book noch ein paar Autogramme geholt. Bei Felix Magath mit der Bitte, für einen Club-Fan zu unterschreiben, worauf er leicht überrascht und erstaunt nachseufzte „für einen Club-Fan…“. Auch von der spanischen Perle habe ich mit Glück noch ein Namenszeichen geholt. Nachdem die Ordner nach den Fans abgezogen waren, bin ich einfach mal auf die Baustelle Parkstadion gegangen, um mir die Reste des alten Schalker Stadions noch anzusehen.

Da mir langsam die Zeit knapp wurde, machte ich mich auf den Rückweg und beschloss, noch einen kurzen Abstecher zum Tetraeder, einer 80 m hohen, begehbaren Landmarke zu machen. Doch schon nach kurzer Zeit dort oben, wieder mit einem eigentlich, aber mittlerweile nicht mehr so, herrlichen Ausblick, stieg ich die 200 Stufen wieder hinab.

Auf dem Rückweg hatte ich dann meinen ersten Unfall. Als ich einen vor sich, schon über mehrere Dutzend Meter dahin schlendernden Radfahrer überholen wollte, bog er überraschend und ohne Vorankündigung nach rechts ab und cruiste schön in mich rein. Glücklicherweise ist mir und ihm nix passiert. Kurz vorm Hostel lachte mich ein golden leuchtendes M an, worauf ich nicht widerstehen konnte und einkehrte zur Feier des Tages.

Fazit für heute ist, dass ich statt mit gemütlichen 16 Tageskilometern im Hostel blieb, mir noch zusätzliche 47 aufgehalst habe, um Schalke 10 Minuten trainieren zu sehen. Muss mich langsam an die Entfernungen rantasten. Dazu wurde ich das erste Mal von einem Hund verfolgt, der seinem Frauchen nicht so gehorchte. War aber zum Glück schneller. Und nein, es war keine Fußhupe, sondern ein Schäferhund.

Während ich hier auf meinem Bett liege (man merkt den Hintern schon etwas…) fuhren mir die ersten Krämpfe in die Beine. What a feeling! Ich bin mal gespannt, wie mein Sitzapparat die nächste Woche verkraften wird.