Chile 2014

Erlebt die Wanderung durch den Torres del Paine und Touren in der Atacama-Wüste die Highlights Chiles.

Argentinien 2014

Der Perito Moreno Gletscher in Patagonien und die Salzpfanne Salinas Grandes im Nordwesten waren die Stopps in Argentinien.

Bolivien 2014

Die Tour durch den Salar de Uyuni präsentierte das Altiplano ale eine wahre Perle und einzigartige Landschaft.

Tschernobyl – Tour durch die Sperrzone um Prypjat

Von Nürnberg ging es per Direktflug nach Kiew. Als erstes machten wir uns auf, die Stadt zu erkunden. Zu Fuß bei über 32°C machten es zu einer hitzigen Angelegenheit. Die Stadt bietet eine Vielzahl an Sehenswürdigkeiten.

Stadtrundgang durch Kiew

Als erstes ging es mit der Metro zur Bessarabska-Markthalle, dann zum Majdan, zum Michaelskloster, der Sophienkathedrale und der St.-Andreas-Kirche. Anschließend ging es durch das Vozdvyzhenka Viertel ehe wir die Zhitnii Rynok Markthalle passierten und in der Sahaidachnoho Straße unter dem Klang der Straßenmusikanten unser Abendessen genossen. Metro fahren kann man generell empfehlen, günstig (0,27 € für eine Fahrt) und gut organisiert, ansonsten ist Uber eine häufig anzutreffende Alternative.

 

Am nächsten Tag führte unser Weg uns in Richtung Osten zum Fluss Dneper. An der Mariä-Entschlafenskirche fand gerade ein Outdoor-Gottesdienst statt (es war Sonntag). Wir besichtigten die daneben liegende Refektoriumkirche der Ehrwürdigen Antonij und Feodosij und bestiegen den großen Glockenturm Lawra. Danach besuchten wir das Höhlenkloster Lawra und folgten dem Guide durch die Höhlen. Auf dem Weg zur Mutter-Heimat-Statue kamen wir am Spivoche Pole vorbei. Dort sind nicht nur bunte Blumenfiguren kreiert worden, sondern auch der passende Samen dazu kann erworben werden. Vor der Mutter-Heimat-Statue standen drei Panzer wovon einer in den ukrainischen Landesfarben blau und gelb angestrichen war, die zum Museum über die Ukraine im Zweiten Weltkrieg gehören. Zurück ging es mit der U-Bahn, die hier teilweise über 100 m unter der Erde fährt.

Kiss Konzert im Olympiastadion

Zum Konzert gibt es einen separaten Bericht. Lest diesen hier.

Tschernobyl und Prypjat

Direkt am Sarkophag ist die Strahlung auch nicht so viel höher

Mit dem Mini-Bus starteten wir gegen acht Uhr in Kiew und fuhren knapp eineinhalb Stunden bis zum ersten Checkpoint der 30 km Zone. Dort wurden unsere Reisepässe mit den angegebenen Daten abgeglichen und wir registriert. Direkt nach der Schranke erhielt jeder Mitreisende einen Dosimeter zur Messung der individuellen Messung der Strahlendosis. Angeblich erfolgt dies nur zu Forschungszwecken sodass wir unsere Dosis nicht erfahren haben.

Nach einem kurzen Stopp am Ortsschild von Tschernobyl hielten wir im Ort selbst, wo ein Denkmal steht und wir in Gruppen einen ablesbaren Dosimeter erhielten sowie in die Bedienung eingewiesen wurden. Auf der Weiterfahrt in Richtung Kraftwerkblöcke passierten wir zunächst den zweiten Checkpoint der 10 km Zone. Der gemessene Wert stieg mittlerweile von 0,12 Mikrosievert pro Stunde (μSv/h) auf über 1,2 μSv/h. Den Wert haben wir beim ersten Stopp mit Blick auf den Reaktorblock 4 und den Sarkophag gemessen. Von dort aus konnte man auch den nicht fertig gestellten Block 6 samt Kühlturm sehen, die einfach so belassen wurden wie am Tag der Katastrophe. Erkennen kann man das am besten an den Bäumen, die auf dem Dach wachsen.

Wir fuhren um das marode Kraftwerk zur Schleuse, über die man den neu installierten Sarkophag betreten kann. Dort ist ein weiteres Denkmal errichtet worden, doch selbst in Griffweite zum Unglücksort ist hier die Strahlung nicht höher als einige Kilometer zuvor. Am etwas später passierten Ortschild von Prypjat gab es eine markierte Stelle, wo der Geiger-Müller-Zähler auf 17 μSv/h sprang. Man muss dazu sagen, dass die ganze Region kontaminiert wurde. Es gab kurz nach dem Unfall z.B. einen Roten Wald, wo alle Bäume gefällt und vergraben wurden, da sie so stark belastet waren. Orte, allen voran Prypjat, wurde dekontaminiert.

Durch die Geisterstadt Prypjat

Blick in ein zurückgelassenes Klassenzimmer

Wir passierten den Checkpoint von Prypjat und sahen entlang der Ortsdurchfahrt nur Bäume an den Straßen. Vereinzelt konnte man Gebäude hinter den Bäumen entdecken.

Unser erster Stopp war an einem früheren Krankenhaus. Zur Begrüßung stand außen ein Gynäkologen-Stuhl. Beim Blick durch die Fenster sah man eine Patiententafel herumliegen sowie vermutlich der Umkleideraum mit den nummerierten Haken. Der zweite Stopp führte uns zum Cafe, das damals als Erholungsmöglichkeit samt Steg am Fluss errichtet wurde. Danach passierten wir eine Musikschule und besuchten das Kino „Prometheus“.

Das frühere Rathaus wurde während der Zeit nach dem GAU als Verwaltungsgebäude für die Dekontamination genutzt. Am mittlerweile überwucherten zentralen Marktplatz sahen wir die Überreste des Hotel „Polissya“ sowie den Kulturpalast „Energetik“. Bei letzterem konnte man noch am Hintereingang Überreste von Requisiten von Vorstellungen sehen.

Vergnügungspark Prypjat

Rainer beim Autoscooter

Abschließendes Highlight waren die Fahrgeschäfte des Vergnügungparks Prypjat. Neben dem Autoscooter gab es noch eine Schaukel sowie ein Karussell zu sehen. Markantes Zeichen ist das Riesenrad. Neben dem mittlerweile etwas rostigem Erscheinungsbild schlägt der Geigerzähler besonders auf der Unterseite der Gondeln stark aus. Der Wert sprang auf über 250 μSv/h, teilweise noch höher. (Als Info: „Bei einem Flug von Frankfurt nach Tokio wird man einer Strahlenbelastung in der Größenordnung von 60 µSv“ ausgesetzt, Quelle: Wikipedia)

 

Mittagessen in der Kraftwerkskantine

Nach unserer gefühlt recht kurzen Tour ging es vorbei am explodierten Kraftwerksblock 4 in die Kantine der vor Ort beschäftigten Arbeiter. Beim Eintreten mussten alle durch ein Ganzkörper Kontrollgerät. Es zeigte auf einer 4-stufigen Skala an, ob man erstens nichts machen muss, zweitens Händewaschen, drittens Minimum Kleidung dekontaminieren oder viertens noch größere Probleme hat. Das Essen selbst war eher mäßig und es fand nicht alles den Weg in meinen Mund.

Duga Radarsystem

Das Duga Radar ist 500 m lang und ca. 140 m hoch

Rund 10 km südlich des Atomkraftwerks befindet sich die als „Tschernobyl 2“ benannte Radar-Anlage Duga. Sie ist eine Überhorizont-Radaranlage, die als Früherkennungssystem für Raketen dienen sollte und in Richtung Westen gerichtet war. Die Tieffrequenz-Antenne ist ca. 140 m hoch und 500 m lang. Durch Störfrequenzen kam es in westlichen Radiosendern zu Störungen, die als „russischer Specht“ bezeichnet wurde. (Mehr Infos bei Wikipedia)

Bei der Rückfahrt passierten wir die beiden Kontrollpunkte, wo wir jeweils durch eine Ganzkörper-Kontrolle mussten sowie der Bus auf radioaktive Spuren geprüft wurde.

Zurück in Kiew mussten wir noch kurz in das 24 Stunden geöffnete Postamt im Bahnhof. Wobei – dieses hatte wie viele andere Restaurants von 23.30 bis 0:15 Uhr geschlossen. Dort zeigt eine riesige Anzeigentafel Zug-Verspätungen bei der Ankunft an.

Am nächsten Morgen entdeckte ich am Flughafen nicht nur genügend Steckdosen, um Smartphones zu laden, sondern auch eine passende Schiene, um diese abzulegen. Auf dem Weg zur Startbahn sieht man viele alte Flugzeuge und Hubschrauber des Oleg Antonov State Aviation Museum stehen, das ich mir gerne das nächste Mal in Kiew ansehen würde.

 

Tipps für eine Ukraine-Reise

  • Rechtzeitig die entsprechende Tour aussuchen und buchen, da es aktuell eine erhöhte Nachfrage – vor allem wegen der HBO-Serie Chernobyl – gibt
  • Prypjat: Lange Kleidung und Mütze anziehen (ggf. auch alte zum hinterher wegwerfen)
  • In Kiew entweder mit der günstigen Metro fahren oder ansonsten eines der zahlreichen Uber Taxis nutzen
  • Wer mehrere Sehenswürdigkeiten in Kiew besuchen möchte kann ein Sammelticket lösen

Tipps zum Fotografieren

  • In Prypjat hilft ein Weitwinkel, um Gebäude im Gestrüpp noch erscheinen lassen zu können
  • Bilder des Kraftwerks schon aus dem Bus machen, da man meist nicht oft genug anhält, um es von allen Seiten zu sehen
  • In Prypjat: Höhere ISO-Werte wählen, um ein Verwackeln zu vermeiden, da man nichts am Boden absetzen darf (z.B. Stativ)

Japan – Land der aufgehenden Sonne

Dank eines überaus günstigen Flugs sollte es dieses Jahr nach Japan zur Kirschblüte gehen. Wichtig, um günstig mit dem Zug durch Japan zu fahren, ist ein Japan Rail Pass. Den muss man immer außerhalb Japans kaufen, wenngleich zur Zeit eine Testphase lief, um auch direkt bei Ankunft diesen zu kaufen. Mit ihm kann man in fast allen Hochgeschwindigkeitszügen, den sog. Shinkansen, kostenlos fahren, sofern man sich vorher eine Reservierung geholt hat. Um unseren eng gesteckten Zeitplan einhalten zu können, führte uns unser erster Weg direkt in ein Japan Railways Office, um eben jene Plätze zu reservieren. Unser erster Schwung umfasste pro Person sieben Fahrten. Damit ging es dann ins Hostel.

Tokyo

Nach einer kurzen Nacht starteten wir bei regnerischem Wetter in Richtung Asakusa, um dort den XXX Tempel anzusehen. An dem einzig blühenden Kirschbaum sammelten sich die Leute. Im Anschluss versuchten wir unser Glück im Ueno Park. Dort warteten die Japaner auf allerlei Plastik-Folien, Kartons und Schlafsäcken auf die irgendwann eintretende Kirschblüte. Dass das nicht mehr an diesem Tag geschehen würde war klar. Ausgerüstet warteten Sie mit Laptops und Essen bei kalten Temperaturen und leichtem Regen beharrlich.

Am Nachmittag führte unser Weg nach Akihabara, dem Videospiel- und Technik-Stadtteil. Gerade die Auswahl an allerlei Foto-Zubehör aller Marken in den einschlägigen Stores fand ich beeindruckend. Nach Einbruch der Dunkelheit gingen wir zur vermutlich belebtesten Kreuzung der Welt, der Shibuya Crossing. Dort queren bei grün hunderte von Leuten gleichzeitig die Straße. Von der Aussichtsplattform in 202 m Höhe des Rathauses von Tokyo, dem Tokyo Metropolitan Government Offices, genossen wir den nächtlichen Blick über Tokyo.

Fuji

Heute Morgen ging es mit unserer ersten Zugfahrt nach Kawaguchiko, dem Ort am Fuße des Fuji. Das letzte Stück stimmt die Besucher mit einem innen wie außen total auf Mount Fuji gestylt ein – von Außenlackierung über Markierungen am Bahnsteig bis hin zu Sitzbezügen. Nach einer Fahrt durch teilweise schneebedeckte Felder liefen wir zu unserem Hostel, immer mit Blick auf den durch die dichten Wolken spitzenden Berg. Mit dem Rad ging es zum Arakura Sengen Schrein. Nach 400 Stufen erreichten wir die Chureito Pagoda. Während die Pagode von der Sonne angestrahlt wurde, zogen die Wolken auf und der Mt. Fuji zeigte sich erhaben dahinter. Mit der Mt. Kachi Kachi Ropeway ging es auf den Mount Tenjo. Dort ist ein Schrein mit Hasen, weshalb überall Hasen-Figuren aufgestellt waren, und es bot sich ein wunderbarer Ausblick über den See von Kawaguchiko.

Kyoto

Über Tokyo ging es in Richtung Süden nach Kyoto. Dort waren die Betten in der Unterkunft mit normalen Balken und Brettern möglichst effizient in den Raum integriert. Am Morgen fuhren wir mit dem Bus in den Arashiyama-Bambushain. Die ersten Sonnenstrahlen brachen durch die mehreren Meter hohen Bambusse. Im Anschluss besuchten wir den Adashino Nenbutsu-ji Tempel. Dort stehen Seteinbildnisse, die die sterblichen Überreste mittelloser Menschen darstellen.

Eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten ist der Kinkaku-ji Tempel. Er ist komplett mit Blattgold überzogen und Menschenmassen drängen sich um den See um die Spiegelung darin festzuhalten. Ursprünglich stammt er aus dem Jahr 1397 und diente als Ruhesitz eines Shoguns. Unser Mittagessen haben wir durch Ausprobieren uns unbekannter Speisen auf dem Nishiki-Markt zu uns genommen. Es gibt zwar viel Interessantes zu entdecken, doch sind schon sehr viele Touristen dort anzutreffen.

Ein Höhepunkt war der Fushimi Inari-Taisha Schrein. Scheinbar endlose Alleen aus n torii (Schreintoren) winden sich auf 4 km den Berg Inari hoch. Die einzelnen Tore sind Spenden von Privatpersonen oder Unternehmen. Er stammt aus dem 7. Jahrhundert und hat mehrere Schreine.

Vor der Weiterfahrt besuchten wir früh morgens noch den Philosophenweg. Das ist ein Weg entlang eines kleinen, mit Kirschbäumen gesäumten Kanals. Leider war die Hauptblütezeit noch nicht ganz angebrochen, so dass noch viele Knospen geschlossen waren. Der Philosophenweg führt direkt auf den Ginkaku-ji, den „Tempel des Silbernen Pavillons“, zu. Mit seinem Zen-Garten und dem See ist der Tempel aus dem Jahr 1482 eines der Wahrzeichen Kyotos.

Himeji und Hiroshima

Auf dem Weg nach Hiroshima legten wir einen Zwischenstopp in Himeji ein. Nachdem eines der wenigen Schließfächer mit unseren Rucksäcken befüllt war, liefen wir zur schönsten Burg Japans, die Himeji-jō. Übersetzt bedeutet ihr Name „Burg des weißen Reihers“ und besteht aus einem fünfstöckigen Turm samt Außentürmen, stammt aus dem Jahr 1533 und ist von einer Verteidigungsmauer umgeben. Im Park saßen viele Leute, vornehmlich Japaner, die die Zeit der Kirschblüte beim Picknick genossen. Nach dem Besuch stiegen wir wieder in den Shinkansen und fuhren weiter.

Angekommen in Hiroshima war unser erster Stopp der Atombombendom. Er ist wohl das intensivste Mahnmal, was Atomwaffen anrichten können. Es war früher der Sitz der Industrie- und Handelskammer bevor 1945 die Atombombe ca. 600 m darüber explodierte. Doch auch neben den weiteren Monumenten wie der Flamme des Friedens, haben wir vor allem die Zeit auf Miyajima genossen. Das ist eine kleine vorgelagerte Insel, auf der der Itsukushima-jinja Tempel liegt und man per Fähre erreichen kann. Das Wahrzeichen ist das Floating torii aus 1168, durch das früher normale Bürger fahren mussten, um den Schrein zu besuchen. Der Himmel hatte seine Pforten an diesem Tag recht weit offen. Es regnete viel und wir mussten öfters Pausen unter einer Pagode oder Tempelgang einlegen.

Mit dem Nachtzug zurück nach Tokio

Um unsere Kosten im vernünftigen Rahmen zu halten, haben wir für die Rückfahrt von Hiroshima nach Tokyo eine Nachtfahrt gebucht, die im Preis des Rail Pass inklusive war. Nachtzug heißt, dass es auf die ganze Länge eines Waggons oben und unten eine Liegefläche, die nur durch kleine Blenden auf Höhe des Kopfes getrennt waren.

In Tokio besuchten wir zunächst den Tokyo Tower. Im Anschluss ging es zu den Sony Archives. Das ist ein kleines Museum, in dem Sony die Meilensteine ihrer Historie ausstellen. Danach ging es zu Nikon Hauptsitz, wo es eine Ausstellung zum 100-jährigen Firmenjubiläum gibt. Dort werden alle Kameras seit Bestehen sowie einige Prototypen ausgestellt. Die beiden Besuche zeigten einen Einblick in die beeindruckende Geschichte Japanischer Technologie.

Wir gingen erneut in den Ueno Park, wo noch mehr Japaner die blühenden Kirschbäume genossen. Es waren mittlerweile mehr Knospen geöffnet und so erstrahlte noch mehr in rosa-farbenen Blüten. Letzte Station war der Tokyo Sky Tree. Das ist der weltweit höchste freistehende Fernseturm mit 634 m. Aussichtsplattformen sind auf 350 und 450 m Höhe angebracht und bieten bei passendem Wetter phantastische Blicke über die Metropol-Region rund um Tokio. Nach einigem Warten zogen die Wolken auf und wir konnten den Sonnenuntergang samt Mount Fuji bestaunen.

Als finaler Höhepunkt des Tages stand unsere erste Nacht in einem Capsule-Hotel bevor. Man sieht ja oft viele moderne mit Flatscreen, LED-Beleuchtung und weiterem Schnickschnack – doch unseres war noch eines, das wir farblich den 80er-Jahren zuordneten. Auch die Technik mit tiefen Druckknöpfen und einem Münzeinwurf für einen 20 cm Röhrenfernseher stachen hervor. Es gab auch nur ein gemeinsames Bad im Keller, wo aber auch das Raucherkabuff war. Wenn hier einer rauchte, zog es wegen fehlender Türen durch alle Räume und wir konnten es  selbst im dritten Stock noch riechen. Immerhin wurde ein modisches Schlafgewand bereitgestellt.

Nikkō

Ein letzter Ausflug führte uns nach Nikkō, wo viele spektakuläre Schreine sich wunderschön in eine Landschaft aus Bergen und Wäldern einfügen. Unser persönliches Ziel war der Heilige Stall Shinkyusha. Auf ihm ist das Relief der drei Affen abgebildet, die die drei Prinzipien des Tendai-Buddhismus veranschaulichen: Nichts Böses hören, nicht Böses sagen, nichts Böses sehen“. Wir haben noch viele Schreine und Tempel angesehen, ehe uns der Zug wieder zurück brachte.

Auf der Rückfahrt nach Tokyo hatte ich gesehen, dass im Tokyo Dome ein Konzert stattfindet. Es war das 25-jährige Jubiläumskonzert von L’Arc-en-Ciel. Nach einem kurzen Check auf Youtube, ob mir das gefällt, war nach zwei Liedern eine positive Meinung gefunden… Lest die ganze Story hier im Bericht über das Konzert!

Am letzten Tag stand noch ein Besuch von Shibuya bevor. Dort haben wir das Glückspiel Pachinko ausprobiert. Dabei muss ein Automat mit Kugeln gefüttert werden, die in irgendwelchen Löchern landen müssen, um so mehr Kugeln aus dem Automaten zu locken als man reingesteckt hat. Danach haben wir noch das rege Treiben auf der wohl belebtesten Kreuzung der Welt beobachtet. Dabei stürmen bei „grün“ von allen Seiten hunderte von Menschen in die Mitte, um auf die andere Seite zu gelangen. Neben den wirklichen Fußgängern findet man auch allerhand andere Mitmenschen dort vor: Selfie-Junkies oder auch Hochzeitspaare, die inmitten der Masse sich fotografieren lassen.

Am Abend und nach zehn aufregenden Tagen im Land der aufgehenden Sonne mussten wir uns verabschieden und verlassen Japan mit reichlich spannenden Eindrücken. Für die Kirschblüte waren wir ein bisschen früh dran bzw. es war noch nicht warm genug gewesen. Das ist bei einer Buchung im Herbst zuvor natürlich wie eine Wette, ob man den richtigen Zeitraum erwischt. Man hatte schon viel gesehen, doch an manchen Orten wäre die Haupt-Blütezeit etwas später gewesen. Das hat unserer Begeisterung jedoch keinen Abbruch getan.

Tipps für die Japan-Reise

  • Anweisungen befolgen, die einem auf einer Vielzahl an Schildern begegnen.
  • Die Höflichkeit und Ordnung des Landes annehmen, um z.B. in einer Schlange zu warten oder keine anderen zu belästigen.
  • Gerade zur Kirschblüte reisen auch die Japaner viel und wollen sich das Spektakel nicht entgehen lassen.
  • Tüten mitnehmen, da es oft keine Mülleimer gibt.

Tipps zum Fotografieren

  • Sich darauf vorbereiten, dass man nicht allein ist.
  • Timing ist wichtig, um Sehenswertes nicht mit einer Busladung an Menschen davor fotografieren zu müssen.

 

Hinweis: Kalender „Japan 2018“

Wer nun Interesse an diesem Land gefunden hat, dem kann ich meinen Wandkalender für 2018 ans Herz legen. Hier klicken und ansehen!

Fahrradtour am Ludwig-Donau-Main-Kanal

Zur Feier meines Geburtstags sollte es dank passendem Wetter mit dem Rad am Alten Kanal, oder genauer dem Ludwig-Donau-Main-Kanal, von Nürnberg nach Neumarkt in der Oberpfalz gehen. Laut Google führen uns 42 km unmittelbar entlang der früheren Wasserstraße, wovon allein auf den 25 km bis nach Burgthann 42 Schleusen liegen.

Von Nürnberg nach Neumarkt

Geplant hatten wir, ein bisschen zeitiger Mittag zu essen, um dem großen Ansturm, den das famose Wetter drohte mitzubringen, aus dem Weg zu gehen. Den Gedanken, nach nur rund zwei Stunden Fahrt schon eine Pause einzulegen wurde mit Blick auf das neue, höhere Alter verworfen – man soll ja nichts übertreiben. So waren wir bereits um viertel zwölf in der Waldschänke Brückkanal und binnen Minuten stand das Schäufele vor mir. Herrlich.

Die zeitnahe Weiterfahrt hatte dann einen weiteren Vorteil: Während alle anderen sich in den diversen in Kanalnähe liegenden Wirtshäusern die Zeit mit Warten vertrieben, war die Radlstrecke schön frei für meinen Geburtstagsexpress. Einen spontanen Abstecher gab es dann in Berg in die Eislounge. Der dort angebotene Erdbeerbecher war eine adäquate Nachspeise.

Wieder zurück am Ludwig-Donau-Main-Kanal fuhren wir die letzten Kilometer bis nach Neumarkt. Dort konnte ich noch einen Kantersieg im Minigolf einfahren und machte einen wunderbaren Kindergeburtstag perfekt. Von Neumarkt brachte uns und unsere Esel die S3 zurück nach Nürnberg. Insgesamt saßen wir ca. 58 km im Sattel, die in 4 Stunden zurückgelegt wurden.

Über den Kanal

Um eine Verbindung zwischen Nordsee und Schwarzem Meer herzustellen, begann 1825 der Versuch dieses Mammutprojekts. Baubeginn war 1836 und binnen 10 Jahren wurde die 172 km lange Strecke zwischen Kelheim und Bamberg vollendet. Insgesamt wurden dabei 100 Schleusen gebaut, um die Höhenunterschiede (80 m Aufstieg von der Donau, 184 m Abstieg zum Main) zur Europäischen Hauptwasserscheide zu meistern. Weite Teile wurden in den 1960er Jahren vom Frankenschnellweg überbaut, weiter nördlich existieren nur noch das Kanaldenkmal in Erlangen, Grenzsteine sowie einige trockengelegte Schleusen.

Die Wege am Rand des Stillwasserkanals stammen von Pferden die hier die Schiffe zogen. Eine „Fahrt“ mit den Pferden dauerte bei ca. 3 km/h im Schnitt fünf bis sechs Tage von Kelheim nach Bamberg. Die Schiffe selbst waren damals in der Regel 24 m lang und die Breite auf 4,20 m begrenzt, Tiefgang war etwa 1,16 m. Eine Schleuse war 34,15 m lang und 4,67 m breit. Mit ihr wurden zwischen 2,3 m und 3,2 m in jeweils zwischen 10 und 15 Minuten überwunden. Typischerweise wurden Holz, Steine, Kohle und Agrarprodukte transportiert.

 

Tipps:

  • Frühzeitig an einem der Biergärten sein, um nicht in eine laaaange Warteschlange zu geraten, die sich gerne bei gutem Wetter schnell ab 11 Uhr bildet.
  • Radeln wenn andere Pause machen – sorgt für freie Radwege.
  • Zeit nehmen, um die angebrachten Schilder über die Historie des Kanals zu lesen.

 

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