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La Oreja de Van Gogh in Las Rozas

Als ich 2003 in einem kleinen Laden auf Mallorca eine eintönige Melodie samt unbekannten Worten auf Spanisch hörte, ließ ich mir den Songtitel aufschreiben. War nicht so einfach, ohne entsprechende Sprachkenntnisse. Dafür konnte ich mir die CD und Live-DVD kaufen. 2006 hatte ich LOVG das erste Mal in Calasperra live gesehen, das zweite Mal in einem Club in Madrid. Ein spontaner Blick auf aktuelle Tourdaten habe ich gesehen, dass sich die aktuelle Tour von LOVG mit meinem Plan, nochmal kurz nach Madrid zu fliegen, wunderbar fügt.

Mit Ryanair von Nürnberg nach Madrid

Beim Suchen nach Flügen hab ich gesehen, dass es Direktverbindungen von Nürnberg nach Madrid gibt. Die waren preislich genauso, wie von Frankfurt inkl. Zug. Dafür war die Zeitersparnis immens! Mehr als 3 Stunden gespart und eine zuverlässige Anreise per U-Bahn. Die Sitze sind schon recht hart, aber immerhin landeten wir fast pünktlich. Leider fuhr mein Zug, der mich nach Las Rozas bringen sollte vom anderen Terminal. Lange musste ich nicht warten und es hat manchmal doch Vorteile, wenn Konzerte in anderen Ländern erst um 22 Uhr anfangen.

Als ich mich beim Fußmarsch vom Bahnhof zum Konzert fragte, was die großen Barrieren da so machen, kam mir gleich in den Sinn, dass hier wieder Festtage sind, wo Stiere durch den Ort getrieben werden. Somit war ich auf dem richtigen Weg. Die Arena präsentierte sich als überdachte Stierkampfarena mit Platz bis zu 5000 Besuchern. Da der Standard-Bordservice von Ryanair eher dürftig ausfällt, wollte ich in der Arena noch etwas essen und trinken, jedoch halten die Spanier es unaufgeregt einfach: Nur ein Ausschank und nix zu Essen.

Das Konzert von La Oreja de Van Gogh

Das Konzert selbst startete ohne Vorband, doch ein Warmlaufen ist bei den stimmungsgeladenen Spaniern nicht nötig. Die Songauswahl war eine schöne Mischung aus altbekannten Liedern, wie auch einigen der neuen Scheibe „El planeta imaginario“.

Von der ersten bis zur letzten Note war das gut gemischte Publikum mit vollem Einsatz bei der Sache. So heizten La Oreja de Van Gogh im Plaza de Toros Las Rozas kräftig ein, allen voran Sängerin Leire Martínez. Die Menge war begeistert und sang inbrünstig mit. So textsicher bin ich dann doch noch nicht, um alles mitzusingen. Auch meine Spanisch-Kenntnisse wären noch weiter ausbaufähig, um alles zu verstehen. Neben den melodischen Latin Pop Hits wurden auch einige sanftere Töne gespielt, die gleichfalls zu einem wunderbaren Abend passten.

Nach zwei Stunden war das Konzert vorbei und nun hieß es, sich auf den Heimweg zu machen und das Hotel aufzusuchen. Dabei rächt sich nun die späte Anfangszeit. Meine Versuche, jemanden zu finden und animieren, mich nach Madrid mitzunehmen scheiterten. So blieb noch die letzte Hoffnung eines Busses. Doch hier waren die Infos von Google und aus dem Netz sowie auf der Tafel vor Ort nicht übereinstimmend. Viel später als irgendwo geschrieben kam der Bus und benötigte zurück bis zur Metro-Station Moncloa 40 Minuten. Die Eingänge der Station waren schon verriegelt, jedoch konnte man noch über den Aufzug zu den Zügen gelangen. Der hatte jedoch ein Rad ab und ab einer Masse von ca. 250 kg stellte er seinen Dienst ein – und Platz war für 12 Personen. Doch irgendwann war ich an der Reihe und konnte eine der letzten Metros nehmen. Ein kurzer Abstecher zu McDonald’s rundete den Tag ab.

Sonniger Samstag in Madrid

Am Morgen stand ich so auf, dass nach dem Besuch der Plaza Mayor pünktlich um 10 Uhr die ersten Shops besucht werden konnten. Die Sonne war auch schon da und es hatte angenehm weit über 20 °C. Als Frühstück gönnte ich mir ein sehr leckeres Brötchen mit Serrano-Schinken im „Museo de Jamon“. Nach dem Besuch des Kilometer 0 auf der Plaza Puerta del Sol ging es zum Shopping von CDs und DVDs. Lange hatte ich eh nicht mehr, da der Rückflug in Kürze bevorstand.

Mit LATAM ging es von Madrid nach Frankfurt. Diesmal im super-bequemen Dreamliner, einer Boeing 787. Nicht nur der Bordservice war gut, sondern wir landeten auch noch 15 Minuten früher in Frankfurt. So musste ich mich nicht zu sehr hetzen, um den gebuchten Zug nach Nürnberg zu erwischen. Das wurde mir dann noch erleichtert, da die Bahn 20 Minuten Verspätung aufrief. Während der Fahrt hat sich das dann auf 40 Minuten aufsummiert. Doch selbst dieser Umstand konnte mich nach diesem tollen Trip nicht negativ stimmen.