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Rock im Park 2022

Rund drei Jahre nachdem ich das Ticket für Rock im Park 2020 gekauft hatte war es nach zwei pandemiebedingt abgesagten Jahren endlich so weit: Rock im Park 2022 fand endlich statt! Zwei Headliner waren wirklich Bands, die ich sehen wollte. Daher war es umso besser, das 3-Tages-Ticket noch damals gekauft zu haben. In der Zeit stieg der Preis um 40% im Vergleich zu damals. Dies hat aber auch die letzten nicht abgehalten und so kamen über 70.000 Besucher zu diesjährigem Festival.

Freitag, 3.6.2022

Das erste Mal über das Gelände zu laufen nach all der Zeit war echt crazy. All die Menschen. Und dann der Geruch von diversen Essens-Gerichten, Bier und verbrannten Kohlen (Schweiß und Urin-Geruch kam erst mit der Zeit dazu…). Zu Anfang ging es auf die frühere Alterna-Stage, wo ich Bush und Royal Republic in Ausschnitten sehen konnte, dazwischen ging es kurz zu Bullet for my Valentine auf der Hauptbühne. In Erinnerung blieb davon ein Zitat von Royal Republic: „We play reggae, we play rock – just you like to drin MezzoMix“ (leider nur frei wiedergegeben).

Nach all dem Herumlaufen ging es in Richtung Main Stage (die mittlerweile jetzt irgendwelche Fantasie-Namen haben, hier Utopia-Stage). Zwar lief noch Korn, doch wollte ich pünktlich für Volbeat vor Ort sein, um einen guten Platz zu bekommen. Auf dem Weg über den Wall des Zepelinfeldes sah man hinter der Hauptbühne Blitze über den Himmel schnellen. Da das Gewitter weiter weg war, nicht super hell und auch der Regen ging (zu diesem Zeitpunkt) an uns vorbei.

Die Freude war groß, dass es mit dem guten Platz geklappt hat und ich in den Wellenbrecher kam. Kurz vor Volbeat kam nochmal der Hinweis, dass beim Gewitter, das im Laufe des Konzerts kommen soll, alle von metallischen Gegenständen, vor allen den Licht- und Sound-Towers sich fern halten sollen. Damit begann dann Volbeat ihre show abzureißen. Und es war toll! Der Ansager meldete sich nochmal mit dem Hinweis, aber so konnte immerhin das Konzert weiterlaufen. Und die Leute hielten sich an die Anweisung. Und dann öffnete der Himmel seine Schleusen. Wie ein paar Bilder zeigen, regnete es Katzen und Hunde! Aber die Stimmung war bombastisch und dieses besondere Feeling, wenn alle nochmal ein paar Extra-Prozent zulegen. Nach gut eineinhalb Stunden verabschiedeten sich die Dänen.

Für mich war das an der Stelle ein adäquater Abschluss des ersten Tages.

Samstag, 4.6. 2022

Heute war die Anreise etwas anstrengender. Stell Dir vor, da ist spontan ein Festival und am Nachmittag während der Hauptanreisezeit mach ich mal mit der S-Bahn mal Pause in Richtung Dutzendteich/Frankenstadion. Machst Du nicht? Die Bahn kann und so mussten nicht nur am Hauptbahnhof Leute zurückgelassen werden, sondern auch an den Folgestationen. Egal.

Zu Maneskin war ich dann vor der Hauptbühne und wunderte mich, dass sie um über 25 Minuten Minuten hinter dem Zeitplan waren. War zwar nicht meine Musik, aber erstaunlich viele andere Besucher kannten deren Songs.

The Offspring hab ich das erste Mal gesehen. Und es war toll! Solider Punk Rock und eine riesen Stimmung im Publikum. Danach kamen die Broilers auf die Bühne und haben die Stimmung noch mehr angeheizt. Und das, obwohl sie krankheitsbedingt zwei Bandmitglieder ersetzen mussten. Am Ende ihres Sets war man nur noch 5 Min hinter dem Zeitplan, was vermutlich der Geschwindigkeit und Erfahrung der älteren Bands zu verdanken ist. Der Umbau zum Main Act verlief dann noch schneller, so dass dieser fünf Minuten vor angesetzter Zeit seine Show startete.

Mit Musik von Queen wurde das Highlight des Festivals eingeläutet. Spätestens als dann der Hase zu Blitzkrieg Bop von den Ramones auf die Bühne kam, wussten Fans was folgen sollte. Green Day stürmten die Bühne und direkt in die vielen Fan-Herzen. Der Mix aus alten und neueren Songs brachte die Menge zum beben! Persönlich erfreute mich auch das Kiss-Cover „Rock and Roll All Nite“, wo selbst die Schrift auf den Screens in Kiss Fonts dargestellt war. Nach all den Jahren (ich glaube, das letzte Mal hatte ich Green Day 2005 gesehen) wurde meine Erwartung nicht enttäuscht und mit einem Feuerwerk ging das Konzert zu Ende.

Den heutigen Tag wollte ich bei Scooter ausklingen lassen. Auf der Alterna Stage legte H.P. Baxter dann um kurz vor Mitternacht los. Der recht große Zuschauerbereich war restlos überfüllt und so freute ich mich, reingekommen zu sein, wenngleich nur am Rand und mit eingeschränkter Sicht zur Bühne. Beim döp döp döp dödödödöp döp döp machte ich mich auf dem Weg zur S-Bahn, um die letzte Richtung Hauptbahnhof zu erwischen. Man stelle sich vor, da ist plötzlich ein Festival… Mit dem Nachtbus war ich dann um kurz nach 3 Uhr zu Hause.

Sonntag 5.6.

Für heute hatten sie schon gestern Unwetter angekündigt. Spoiler: Zum mehr als einem kurzen Schauer am Mittag kam es nicht. So wirklich ein Must-See war heute für mich nicht auf dem Programm zu finden. Die Idee war, Placebo und Muse anzusehen und dann zu den Kassierern zu schauen. Erstere haben mich nicht vom Hocker gerissen. Bin dann zwar einigermaßen zeitig in Richtung Arena aufgebrochen, doch war ich nicht der einzige mit diesem Vorhaben. So gab es für die Arena schon länger einen Einlassstopp und keiner konnte mehr rein. die Ansetzung muss man auch nicht unbedingt verstehen. So hab ich mir den Rest von Muse angesehen und danach war das Festival für mich beendet.

Allgemeines

Was dieses Mal super war und eigentlich immer (zumindest da, wo ich es mitbekommen hab) geklappt hatte waren die Zapfstellen von Wasser in faltbare Flaschen. Auch die WC Situation war dort, wo ich war, eigentlich problemlos und die Pinkel-Pilze gerade für Männer sind hervorzuheben sowie die WCs im vorderen Wellenbrecher. Etwas unglücklich war das Ticket-in-Bändchen-Eintauschen vor allem für die Freitag-Anreisenden

Volbeat Open Air in Schweinfurt

Mein erstes Open Air brachte mich zum ersten Mal nach Schweinfurt. Im Willy-Sachs-Stadion hatten Volbeat geladen, um einen launigen Abend zu verbringen. Nach umfassender Leibesvisitation begann der Abend pünktlich mit der ersten Vorband „amorphis“ aus Finnland. Nach diesem Auftakt haben „Flogging Molly“ die Stimmung weiter angeheizt. Mitihrem Folk-Punk-Rock das Publikum weiter angestachelt.

Beginn von Volbeat

Als es kurz nach Sonnenuntergang merklich kühler wurde, wurde die Stimmung wieder ordentlich angeheizt. Pünktlich um halb neun kamen Volbeat auf die Bühne und stürmten los. Nicht nur mit einem wirklichen Feuerwerk startete das Konzert, sondern auch die Setlist startete furios und das Publikum wurde in ihren Bann gesogen. In der ausverkauften Arena feierten über 20.000 Fans zu den rockigen Riffs der Dänen.

Es folgen viele Stücke, die vom Publikum lauthals mit intoniert wurden. Ein Erlebnis, was ich so in dem Ausmaß noch nicht erlebt hatte, war, dass der Sänger das Publikum aufrief, mit ihren Mobiltelefonen zu leuchten. Soweit nichts neues. Doch die Tausende Taschenlampen ließen Arena so hell erleuchteten, dass man dabei locker hätte lesen können (ohne Scheinwerfer von der Bühne). In Verbindung mit dem künstlichen dämmrigen Licht war nicht nur die Helligkeit erstaunlich. Die unbekannte Stimmung bescherte mir und meinen ebenfalls etwas perplexen Steh-Nachbarn ein unbekannt mulmiges Gefühl. Das war aber gleich dahin, als wieder Gitarrenklänge aus den Lautsprechern erklangen.

Zugabe in Mitten der Fans

Der Zugabenblock wurde mit CO²-Fontänen, die in den dunklen Nachthimmel geblasen wurden, eingeläutet. Inmitten derer fuhr das Schlagzeug samt spielendem Drummer empor und der angedeutete Boxring war mit allen vier Musikern gut gefüllt.

Zum vorletzten Song holten Volbeat Kinder auf dem Publikum auf die Bühne, die die Zukunft des Rock darstellen sollen. Neben eilweise mitsingenden Kindern waren ein kleiner Junge samt Kopfhörer, der sich etwas schüchtern an die Security Dame hielt. Vor allem Sänger Michael Schøn Poulsen war begeistert vom Nachwuchs. So ließ er nicht nur einer vermeintlichen jungen Grundschülerin die Saiten seiner übergestülpten Gitarre anschlagen, sondern machte auch ein paar Selfies mit schon größeren Kids. Bevor das nächste Lied begonnen wurde, achtete er darauf, dass alle wohlbehalten auch die Bühne wieder verlassen hatten.

Nach rund zwei Stunden eingängiger Rock-Rhythmen fand das Konzert sein Ende und Volbeat verabschiedeten sich von Schweinfurt, wo sie vor einigen Jahren laut dem Sänger mal vor nur rund 20 Leuten aufgetreten waren.