Farbenfrohes Indien 2012

 

Warum Indien? Die erste längere Reise nach meiner Weltreise sollte in eine noch unbekannte Region gehen. Ohne allzu große Vorüberlegungen ließ ich mich von einem Flug-Angebot in einem Newsletter einer Airline verleiten, dorthin zu reisen. So musste in relativ kurzer Zeit einiges vorbereitet werden, allen voran galt es, die Nachtzüge vorab zu buchen. Das stellte sich als nicht trivial heraus, da man dazu eine Amex sowie eine indische Telefonnummer benötigte. Nach etwas herumfragen und Telefonaten mit indischen Callcentern war ich tatsächlich freigeschalten und konnte mich an die Routenplanung machen.

Mit dem Zug durch Rajasthan

Unsere Reise begann in Delhi. Einvernommen von einer anderen Welt galt es, sich auf die unbekannte Kultur einzulassen. Dabei wurde das Rote Fort, eine ehemalige Festungsanlage, die Jama Masjid, Indiens größte Moschee mit Platz für über 25.000 Gläubige, und das India Gate, ein 42 Meter hoher Triumphbogen, besichtigt.

Mit dem Nachtzug erreichten wir Bikaner, einer Stadt am Rande der Wüste Thar im Norden von Rajasthan. Hier begann unsere zweitägige Kamel-Tour durch die Wüste. Neben dem gemütlichen Dahinschaukeln auf dem Rücken der Wüstenschiffe war die Übernachtung unter freiem Himmel ein Höhepunkt. Versorgt wurden wir dabei mit lokalen Speisen unserer indischen Führer.

Unser nächste Unterkunft war ein Hotel im Fort von Jaisalmer. Die Wüstenstadt ist geprägt von Häusern, die aus gelb-braunem Sandstein erbaut wurden, im Speziellen den Havelis, den alten Wohn- und Geschäftshäusern von Händlern.

Früh am Morgen erreichte unser Zug im Anschluss Jodhpur. Lässt man seinen Blick von der Festung Meherangarh über die Häuser schweifen, wird sehr schnell deutlich, warum Jodhpur als „Blaue Stadt“ bekannt ist. So wurde durch einen entsprechend farbigen Anstrich die Zugehörigkeit der Hausbewohner zur Kaste der Brahmanen gezeigt.

Über Jaipur und Fort Amber erreichten wir den Ranthambore Nationalpark, der für seine Bengaltiger bekannt ist. Während wir auf unserer ersten Pirschfahrt „nur“ einen Leoparden erspähen konnten, hatten wir am nächsten Morgen bei einer weiteren Tour mehr Erfolg. Unter waghalsigem Einsatz unseres Fahrers konnten wir aus nächster Nähe erleben, wie ein Tiger seine Beute, eine indische Gazelle, gerissen hat.

Am nächsten Morgen waren wir früh genug am Taj Mahal, um den Sonnenaufgang erleben zu können. Das Gebäude aus weißem Marmor erstrahlte im ersten Licht des Tages. Es wurde als Mausoleum für die Liebe eines Großmoguls auf einer 100 x 100 Meter großen Marmorplatte erbaut.

Die nächste Station war Varanasi. Die am Ganges gelegene Stadt ist eine der ältesten Indiens und gilt als heiligste des Hinduismus. Wir konnten nicht nur Bäder im Ganges, die von Sünden reinigen sollen, beobachten, sondern auch die typischen Verbrennungen Verstorbener am Ufer des Flusses.

Abstecher nach Indiens Süden

Per Flieger ging es in den Süden, wo unser Ziel Ooty, ein Bergort auf 2250 Metern Höhe war. Zunächst unternahmen wir jedoch eine Bootsfahrt durch die Backwaters, einem 1500 km verzweigtem Wassernetz in der Gegend um Kochi. Im Anschluss fuhren wir mit dem historischen Dampfzug der Nilgiri Mountain Railway nach Ugadamandalam, kurz Ooty. Von hier ging es über Bangalore nach Mumbai.

Mumbai

Dort stürzten wir uns nochmals in das tyisch indische Getümmel. Ein Höhepunkt war das Ansehen eines Bollywood-Films im Kino. Vor dem Hauptfilm „Vicky Donor“, einer Komödie über einen Samenspender, wurde für die indische Nationalhymne unterbrochen, wofür alle Besucher aufgestanden sind und mitgesungen haben. Daneben haben wir an den Dhobi Ghats die größte Open-Air-Waschmaschine der Welt besichtigt. Das sind gemauerte Becken, wo unter anderem ein Teil der Wäsche von Mumbais Hotels und Krankenhäuser von Hand gewaschen wird. Zum Abschluss wollte ich noch meinen BigMac-Index um einen Eintrag erweitern, konnte aber nur als Ikone den Chicken Mahraja Mac ausmachen und mir schmecken lassen.

Kalender 2016

Für das Jahr 2016 steht der Wandkalender unter dem Motto Indien. Mehr Infos dazu findet Ihr hier.