Tag 29-33: Letzte Tage in Beijing

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25.8. – Tag 29: Erholung
Nachdem heut endlich mal nichts anstand, konnte ich gemütlich bis ein Uhr Mittag ausschlafen. Da hab ich mich gleich viel wohler gefühlt. Danach ging es kurz zum Bahnhof um das Zugticket für morgen nach Tianjin zu kaufen. Das am englischsprachigen Schalter auch leicht möglich. Danach wollte ich mir im adidas Brand Store, dem größten adidas-Store weltweit, noch einmal das rote T-Shirt kaufen, das ich am Tag vorher gegen das Volunteer-Shirt eingetauscht hatte. Danach habe ich den Abend mit Bildersortieren ausklingen lassen.

26.8. – Tag 30: Ausflug nach Tianjin
Heute war ich bei Athena und Philipp in Tianjin eingeladen. Angereist wurde auf einer Hochgeschwindigkeitsstrecke, auf der mein Zug 336 km/h fuhr. Für konventionelle Züge schon recht fix. Nach einem ersten Spaziergang durch die 12 Mio. Stadt ging es mit einem Golf-Caddy zum Mittagessen. Danach ging es durch Straßen mit altertümlich aussehenden Häusern, wo vor allem Souvenirs verkauft wurden. Aber auch ein Flohmarkt war da und man konnte von Mao fast alles kaufen, angefangen bei goldenen Büsten oder Sammelalben. Nach einem Abendessen, wo wir das Essen blinde-kuh-mäßig bestellten, ging es zum TV Tower von Tianjin, wo wir nach einer Kontrolle eines übereifrigen Securities auch endlich mit Foto hinauf durften. Die Aussicht selbst war nicht so der Brüller, da innen an die ungeputzten Scheiben die ganze Zeit bunte blinkende Lichter geschienen haben. Danach ging es leider auch schon wieder zurück nach Beijing.

27.8. – Tag 31: Beijing Duck
Heute wollte ich meine Dokumente für die Visumsverlängerung beim PSB checken lassen. Das was sich bisher so einfach angehört hatte, sollte nun als viel schwieriger herausstellen. So genügten ihnen keine Kontoauszüge, um zu sehen, dass ich mehr als 3000 USD habe, sondern sie wollten ein spezielles „Certificate of Deposit“. Naja, ich dachte dass das schon zu bekommen sein wird und bin auf dem Rückweg in den Lama-Tempel gegangen, der recht schön sein sollte. Ich persönlich fand ihn Ok, aber nicht so berauschend, wie einige andere berichtet hatten. Nachdem ich Pläne für eine mögliche Weiterreise gemacht hatte, fiel mir ein, dass ich noch gar keine Pekingente gegessen habe. Also habe ich kurzerhand eine Bekannte angerufen, ob Sie nicht Lust hätte, mitzukommen. So haben wir dann im Huajia Yiyuan in der inneren Dongzhimen Road diniert. Zwar wollten sie uns am Eingang erst noch vertrösten, später wiederzukommen, doch als sie hörten, dass wir Beijing Duck wollten, war plötzlich ein Tisch frei.

28.8. – Tag 32: Certificate of Deposit
Heute habe ich mich nach dem gestrigen Scheitern daran gemacht, das geforderte Zertifikat mir bei der Bank of China zu beschaffen. Mein Gedanke, da hinzugehen, zu sagen, was ich möchte und dann wieder zu gehen, war leider viel leichtgläubig. Das hat schon angefangen, dass in der riesigen Filiale keiner richtig Englisch sprechen konnte. Nur ein paar Brocken kamen aus den Chinesen und Verstehen war Glücksache. Immerhin hatte ich einen Wegweiser gesehen, auf dem stand, was ich wollte. Darauf hab ich dann auch gedeutet. Immerhin hatte ich mitbekommen, dass ich hier ein Konto eröffnen sollte, um die 3000 USD zu hinterlegen. Nur leider hat mir keiner sagen können, wie ich das Geld wieder zurück bekomme. Man sagte nur, dass ich das Geld nach den 30 Tagen wieder bekomme. Prima! Auf den Hinweis, dass ich dann ja nicht mehr im Land bin, wussten sie keine Antwort.
Am Abend fiel mir ein, dass ich ja morgen mein zweites Paket nach Hause schicken will und noch gar keine Maskottchen habe, die ich einpacken kann. Da es schon kurz vor 22 Uhr war, musste ich mich sputen und bin in den Flagship Store gegangen, in dem schon nicht mehr so viel los war. In der Plüsch-Abteilung war ich dann der einzige verbliebene Kunde. Als der Hiwi dann ankam und meinte „We haven open!“ dachte ich: „Prima, hier kannste bleiben.“ Hat aber nichts gebracht und ich musste mich schnell für zwei Fuwas entscheiden.

29.8. – Tag 33: Spontan nach Shanghai
Nachdem ich heute unter strenger Aufsicht bei der China Post mein Paket in einen gegen Geld gestellten Karton eingepackt hatte, habe ich mich noch mal auf die Suche nach diesem komischen Zertifikat gemacht. Nachdem ich in einer anderen Bank auf jemanden gestoßen bin, der mir das ganze etwas besser erklären konnte, wusste ich immerhin, dass es sehr schwierig sein würde, so einen Wisch ohne ein Konto zu bekommen. Also bin ich danach noch fix zur Deutschen Botschaft und wollte dort fragen, ob sie da nicht weiterhelfen können, doch leider waren die nötigen Ansprechpartner schon im Feierabend – wie in good old Germany. Auf dem Weg zurück zur Metro hatte ich keine Lust mehr auf diesen Zirkus und habe beschlossen, mein Glück am Bahnhof zu versuchen. Voll bepackt bin ich zum Schalter und wollte ein Ticket für den Nachtzug nach Shanghai lösen, was normalerweise mindestens einen Tag im Voraus zu kaufen ist. Doch ich hatte Glück und bekam noch einen Platz im Softsleeper. Kaum eine Stunde später saß ich schon im Zug mit der Hoffnung auf Besserung in Shanghai.

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