Beiträge

Hongkong – Zwischen Tradition und Megacity

Rasend durch Bangkoks Flughafen

Nachdem sich unser Abflug aus Yangon verzögert hat, wurden wir beim Umstieg in Bangkok schon mit großen Schildern, die unsere Namen zeigten, begrüßt. Vom Seitenausgang des Fingers wurden wir anstatt zum nächsten Flieger zu irgendeinem Seiteneingang gefahren. So mussten wir nach einem rund ein Kilometer langen Sprint durch einen Sicherheits-Check. Wild schnaubend standen wir zu zweit als die einzigen Passagiere an drei geöffneten Check-Points, was die Kontrolleure nur dazu animierte, noch intensiver zu prüfen, bis die Dame einen Blick auf unsere Boarding-Pässe warf und nur meinte „Oh, you’re getting late!“ – Was meint die, warum wir so außer Puste waren?!? Immerhin haben wir es geschafft und nur 2 Minuten nach uns war die Tür geschlossen.

Back in Hongkong

Nach unzähligen Flügen war es das erste Mal, dass für mich das Gepäckband nichts ausspuckte. Am Emirates-Schalter wurde mir daraufhin gesagt, dass das Gepäck schon in einem nächsten Flieger wäre und nachkommt. Per Linienbus sind wir voraus nach Hong Kong gefahren, um einzuchecken und etwas essen zu gehen. Nachts um halb eins kam dann unser Gepäck bei uns im Hotel an. Gibt wohl schlimmere Situationen, ohne Gepäck am Flughafen zu stehen.

Zwischen Tradition und Megacity

Unsere Tour durch die Stadt begann mit einer Fahrt der Star Ferry von Hong Kong Island zum Festland Kowloon. Zunächst besuchten wir den taoistischen Sik Sik Yuen Wong Tai Sin Tempel, der von Wolkenkratzern umringt wird. Während vorne Lampions über dem Platz für die Betenden hängen, schmücken hinten Karpfenteiche mit Brücken den Garten. Anschließend besuchten wir den Nan Lian Garden und das Chi Lin Nunnery Nonnenkloster, den weltweit größten Komplex aus handgezimmerten Holzgebäuden. Ein Spaziergang durch Kowloon führte uns zum Yuen Po Street Bird Garden, einem Markt für Vögel und Insekten, dem Blumenmarkt an der Flower market Road hin zum Goldfischmarkt. Dort werden unzählige Tütchen mit den unterschiedlichsten Fischen angeboten. Nach einem Gang durch den Tung Choi Street Market, der auch unter dem Namen Ladies Market bekannt ist, kamen wir am Tin Hau Tempel vorbei, bevor wir auf dem Jade Market Schmuckstücke sahen, die uns aus Myanmar bekannt vorkamen. Zum Ausklang eines ereignisreichen Tages blickten wir von der Tsim Sha Tsui Promenade auf die bunt erleuchtete Skyline von Hongkong Island.

Mit einem frühen Schnellboot erreichten wir Lantau Island. Dort besuchten wir die Tian Tan Buddhastatue, der sich heute aber lieber im dichten Nebel versteckte. Er ist der weltweit größte sitzende Buddha, der 34 m hoch ist. Hinter dem Big Buddha befindet sich das Po Lin Monastary – ein Kloster, das die Große Halle der 10.000 Buddhas beheimatet. Mit der Seilbahn ging es zurück nach Hongkong, wo es zu Fuß durchs Handelsviertel ging, wo getrocknetes Meeresfutter sowie pflanzliche Heilmittel angeboten werden. Im Man Mo Tempel wurde ich so eingeräuchert, dass die Klamotten bis zu meiner Rückkehr nach Deutschland in Quarantäne (also eine Plastiktüte) wanderten. Dieser Rauch entstammt von riesigen Räucherkerzen, die in riesigen Spiralen von der Decke hängen. Den Sonnenuntergang erlebten wir dann beim Besuch des Monetary Authority Information Centre im 55. Stock des Two International Finance Centre. Nachts ging es zu einer Foto-Session nach Tai Hang, wo dunkle Wohnblöcke zum Leben erweckt wurden. In Gesprächen mit Anwohnern mit anfangs irritiert blickenden Bewohnern konnte ich Ihnen zeigen, warum sich jemand nachts mit Stativ und Foto in dunklen Hinterhöfen herumtreibt.

Start ins neue Jahr

Den letzten Tag des Jahres starteten wir in der Golden Computer Arcade, einem riesigen mehrstöckigen Gebäude mit unzähligen Elektronik-Läden, um mir noch eine Speicherkarte zu kaufen. Gegen Nachmittag machten wir uns dann auf den Weg zum Victoria-Peak. Da die Zahnradbahn leider eine viel zu lange Wartezeit gehabt hätte, fuhren wir mit dem Linienbus in Richtung Gipfel. Von der Aussichtsplattform hatten wir einen fabulösen Blick über Hongkong. Zwar war es schon tagsüber recht diesig, aber dennoch gab es ein paar Momente, wo Sonnenstrahlen sich Ihren Weg durch die Wolken bahnten. Wir blieben mehrere Stunden an der Glasfront, um auch den Sonnenuntergang und die beleuchtete Stadt bestens erleben zu können. Anschließend ging es zurück nach Causeway Bay, wo wir nach einem Abendessen das Feuerwerk über der Bucht von einem Fußgängerübergang betrachtet haben. Das klingt zunächst unspektakulär, doch war es echt schön, da zum einen die Chinesen Feuerwerk so richtig können – wer sonst hatte noch lachende Smileys als Figuren bei sich am Himmel? – und zum anderen, da sonst keiner irgendein Teil zum Anzünden (sei es Böller, Rakete oder Wunderkerze) angezündet hat.

Zum Jahresbeginn besuchten wir das „Lucky Start“ Pferderennen auf dem Sha Tin Racecourse. Dort wollten wir unser Glück mit Pferdewetten versuchen, doch brachte unser Wetteinsatz keinerlei Ertrag. Für viele Hongkonger war dies aber ein aufregender Start ins neue Jahr und sie waren mit vollem Elan dabei, Ihre Wettzettelchen abzugeben. Als Höhepunkt des Starts wollten wir einem Restaurant mit einem Michelin-Stern, Kam’s Roasted Goose, den ersten Abend ausklingen lassen. Doch waren die Wartezeiten für einen Tisch anhand der Menge vor dem Laden nur schwer zu schätzen. Was spricht also dagegen, das prämierte Essen „To-Go“ zu bestellen. Mit unserer köstlich duftenden Plastik-Tüte liefen wir in Richtung unseres Hotels. Da es aber viel zu weit entfernt gewesen wäre, noch warm zu speisen, machten wir kurzerhand auf einer Verkehrsinsel Picknik und genossen dort unser Festmahl. Zum Ausklang des Tages fuhren wir mit den „Escalators“, einer langen überdachten Rolltreppe, in die höher am Hang gelegenen Stadtteile.

An unserem letzten Tag besuchten wir den viktorianischen Hong Kong Park. Neben einem Zoo mit ca. 160 Vogelarten gibt es hier so etwas wie eine Drive-In-Standesamt, die „Cotton Tree Drive Marriage Registry“. Das ist jetzt vermeintlich nicht ganz so Las Vegas-mäßig, aber dennoch geben sich hier die Bräute die Klinke in die Hand. Unser letztes Restaurant sollte das „Crystal Jade“ sein, wo wir neben einer irren scharfen Nudelsuppe vor allem Dumpling genossen. Den Sonnenuntergang wollten wir vom höchsten Gebäude der Stadt, dem Sky 100, genießen. Leider war es sehr bewölkt, so dass man kaum den Grund ringsum das Hochhaus – geschweige denn die Skyline auf von Hong Kong Island – klar sehen konnte.

Abreise

Gegen neun Uhr abends holten wir unser im Hotel deponiertes Gepäck ab, um mit dem Bus wieder in Richtung Flughafen zu fahren. Dabei konnten wir unsere Blicke nochmals über die vorbeiziehenden leuchtenden Häuserfassaden schweifen lassen. Der Check-In war rasch erledigt und so mussten wir nur noch acht Stunden auf unseren Flug warten. Nach einer Nacht mit viel Warten im Check-In-Bereich, der Abflughalle, im Flieger und an der Gepäckausgabe in München, stürzten wir uns gegen 22 Uhr in die S-Bahn nach Hause.

Zum Abschluss möchte ich noch kurz ein Beispiel geben, wie sich der Wechselkurs auf die Preise auswirkt. Wie der ein oder andere schon mitbekommen hat, habe ich während meiner Weltreise angefangen, einen BigMac-Index zu erstellen. So kostete im Juli 2008 kostete der BigMac noch 15 HK$ = 1,25 €, auf dieser Reise am 2.1.2016 waren es 19,20 HKD = 2,28 €. Das heißt, während sich der Burgerpreis für die Hongkonger um 28% erhöht hat, ist er für mich in Euro um 82% teurer geworden (durch den geänderten Wechselkurs). Daher wurden meine Shopping-Pläne für Foto-Zubehör hinfällig, da eigentlich alle Artikel zum gleichen Preis – oder sogar teilweise günstiger – hier in Deutschland zu bekommen sind. Dazu kommt, dass es bei den meisten Artikeln auch nur eine lokale Garantie gibt, was das Einkaufen für meine anvisierten Artikel unattraktiv gemacht hat.

 

Tipps:

  • Octopus Card: Eine Karte zum bargeldlosen und kontaktlosen Bezahlen von Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln, in Kiosken, Restaurants, …, die man an einfach aufladen kann und dann an die jeweiligen Lesegeräte hält. Das beschleunigt den Kaufvorgang und erspart einem das lästige Zählen der richtigen aber fremden Münzen und Scheine. Die Karte gibt es in einer Touristen Auflage in den 7Eleven-Shops zum Kauf (39 HK$), oder aber auch zum Ausleichen (On-Loan 50 HK$ Pfand) direkt am Flughafen am Schalter der MTR.
  • Sim-Karte für mobiles Internet: Hier kann ich die Tourist Sim Card empfehlen, die es als 5- oder 8-Tages-Karte direkt am Flughafen bei 1010 in der Ankunftshalle gibt. Kaufen – Einstecken – läuft.
  • Zum Planen seiner Reise empfehle ich die Seite www.discoverhongkong.com/de, die neben den Sehenswürdigkeiten auch ein persönliches Planungstool, eine App und viele nützliche Infos bereithält.
  • Wer die Stadt zu Fuß erkunden möchte, trägt am besten bequeme Schuhe. Es gibt für eine Großstadt überraschend viele Stufen – sei es um die höher gelegenen Stadtteile zu erreichen oder auf den langen Rolltreppen schneller voran zu kommen.
  • Für fotobegeisterte Reisende gehört ein Stativ unbedingt zur Ausstattung. Es bieten sich hier in dieser Metropole viele Möglichkeiten für den Einsatz – sei es zur nächtlichen Langzeitbelichtung oder ein ruhiges Bild in den Tempeln.

 


Neu: Newsletter

Ab jetzt können Ihr meinen Newsletter bestellen, um zukünftig auf dem Laufenden zu bleiben. Hier geht es zur Anmeldung.

Tag 66-68: Letzte Tage in China

1.10.: Kleine Krieger in großer Halle
Heute sollte es also zur Terrakotta Armee gehen. Das war auch das einzige, was ich in der Kürze der Zeit hier machen konnte. Denn von vielen Leuten hatte ich schon gehört, dass das recht schön sein soll. Also ging es früh morgens mit dem Bus und anderen Gästen aus meinem Hostel zuerst in eine Fabrik, wo kleine Krieger produziert wurden, um auch auf jeden Fall etwas zu kaufen. Aber von unserer Gruppe hat keiner etwas gekauft, wodurch eine Provision für unseren Guide wegfiel. Schade auch. Dann war erstmal die Autobahn gesperrt, warum auch immer. Der Umweg war dann nicht wirklich besser. Wir standen schon rund zwei Kilometer vor dem Eingang im Stau. Also beschlossen alle, zu laufen, um nicht Zeit im Auto zu verschwenden. In der ersten Halle konnten wir dann erstmal sehen, wie sich haufenweise Chinesen durch Gänge schieben und mit Blitz versuchten Sachen hinter Glasscheiben zu fotografieren. Dann ging es endlich in die große Halle, um die richtigen Krieger zu sehen. Da standen dann so viele Leute am Gitter, dass man nichts sehen konnte. Von der Seite hatte ich dann aber die Gelegenheit, ein paar Fotos ohne Leute machen zu könne. Es war halt eine große Halle, wo ein paar ausgegrabene und noch viel mehr noch nicht ausgegrabene Statuen waren. In den anderen Hallen waren dann noch mehr Figuren, die teilweise gerade ausgegraben wurden. Danach ging es wieder zurück zum Hostel, um meinen Rucksack zu holen und dann zum Flughafen. Nicht mal für ein Abendessen blieb Zeit. Nachdem ich wegen Verspätung meines Flugs schon so spät ankam, dass der Transrapid nicht mehr fuhr, musste ich mit dem Taxi in die Stadt fahren. Zum Glück waren das noch Chinesische Preise und ich konnte mir noch die Kosten mit Lars, einem in Xi’an kennengelernten Deutschen, teilen.

2.10.: Feiertage führen zum massigen Auftreten der Chinesen
Heute musste ich erstmal ein Paket mit dem gerade abgeholten Anzug auf die Reise schicken. Danach ging es mit Lars noch mal zum Jin Mao Tower. Da gerade nationale Feiertage waren, war es unglaublich, wie viele Chinesen überall waren. Massig! So waren alle Bürgersteige viel zu schal und selbst auf den okkupierten Spuren auf der Hauptstraße schoben sich die Chinesen vorwärts. Beim Jin Mao Tower war es so, dass sie sich fast hundert Meter lang für die Besucherterrasse angestellt haben, die Unwissenden. Nachdem ich ja schon mal dort war, wusste ich, dass die Cloud 9 Bar im Grand Hyatt nur einen Flur darunter liegt. Heute war der Ausblick etwas besser, gerade weil auch Dämmerung war. Danach wollten wir noch etwas essen gehen, doch alles war belagert von Chinesen. Die schoben sich im Schneckentempo durch die Straßen. Letztendlich bekamen wir dann zum Glück noch einen Platz im Dumplings-Restaurant, das ich schon von meinen ersten Tagen hier kannte und sehr lecker war.

3.10.: Letztes Mal Transrapid fahren
Heute stand also der Flug nach Tokyo an. Nach über zwei Monaten musste ich China verlassen, das ich irgendwo auch lieb gewonnen hatte. Ob das nur am leckeren und günstigen Essen lag, mag ich bezweifeln. Nachdem es ja nach neun Uhr war, fuhr der Transrapid mit Höchstgeschwindigkeit und war auch bei meiner dritten Fahrt ein Erlebnis.

<< zum vorherigen Beitrag <<   |   >> zum nächsten Beitrag >>

Tag 64-65: Mit dem Tibet-Express von Lhasa nach Xi’an

29.9.: Zurück nach Golmud
Heute sollte also schon um 8:30 Uhr Abfahrt sein, was mal wieder früh aufstehen hieß. Die Kontrollen am Bahnhof waren für mich als Westler heute mal echt relaxed. Ich musste nix auspacken, nirgends anstehen und wurde sogar in bevorzugt durchgewunken. Das hätte ich nicht erwartet. Vielleicht wollten sie mich auch nur so schnell wie möglich aus Tibet raus bekommen? Nachdem ich den Gesundheitszettel ausgefüllt hatte, durfte ich mich auch in den Zug begeben, wo ich erstmal bis zum Abend alleine in der Kabine wohnen sollte. Heute sollte die Zugfahrt mir also Gebiete zeigen, die ich bei der Hinfahrt noch nicht gesehen hatte. Schon beim Einsteigen habe ich zwei Kanadier getroffen, mit denen ich dann abends Karten gespielt habe und ihren letzten Rest Wodka mit Ahornsirup vernichtet habe.

30.9.: Letzte Zugfahrt in China
Die Zugfahrt machte natürlich genauso wie gestern wieder viel Spaß und ich genoss die Aussicht. Das konnte ich solange machen bis irgendwelche Chinesen anfingen mein Territorium zu belagern – damit kannten sie sich anscheinend aus. So kam eine Oma mit ihrem Enkel. Dieser war anscheinend noch nicht ganz stubenrein, da sie ständig ihn kontrollierte, ob das was durch den Schlitz der Hose kam. Super. Sie selber fing dann auch noch an – nachdem sie eingepennt war – zu schnarchen und dabei zu furzen. Na super. Dass ich froh war, als sie die Kabine wieder verließ, brauch ich, glaube ich, nicht noch extra zu erwähnen. Gegen halb neun abends kam ich dann in Xi’an an und bin mit dem Bus zum Hostel gefahren. Ein Highlight war sicher noch mein Zimmergenosse im Bett nebenan, der mitten in der Nacht das Sprechen in voller Lautstärke begann.

<< zum vorherigen Beitrag <<   |   >> zum nächsten Beitrag >>

Tag 62-63: Von der nepalischen Grenze zurück nach Lhasa

27.9.: Erster Rückfahrtag der Fahrt zurück nach Lhasa
Heute wurden die anderen im Hotel zurückgelassen, denn sie wollten selbst zur Grenze kommen. Also fuhren mein Guide, der Fahrer und ich uns auf den Weg zurück nach Lhasa. Anscheinend ist es bei denen Mode, Leute da mit zurück zu nehmen, um sich so etwas hinzu zu verdienen. Erst saß einen Frau mit im Wagen, später noch zwei Männer. Und im Prinzip hatte ich den Wagen bezahlt. Irre, oder? Bei unzähligen Checkpoints, die wir schon auf der Hinfahrt passiert hatten, musste ich jedes Mal mich mit Reisepass vorstellen. Natürlich sollte auch heute wieder etwas mit unserem Wagen passieren. So wurde heute ein Reifen bei rasanter Fahrt über eine Hochebene geschrottet. Aber wir hatten heute ja Ersatz. Nach langer Fahrt kamen wir spät nachts in Shigatse an, wo wir für die Nacht bleiben sollten.

28.9.: Zum Abschied noch mal Yak
Nachdem es heute schon recht bald los ging, kamen wir in Lhasa an, wo mein Hotel erstmal ausgebucht war. Dann sollte ich eines weiter weg vom Zentrum bekommen, wo ich aber Einspruch einlegte, da ich nicht im Nirgendwo sitzen wollte ohne Laden zum Einkaufen für die morgige Zugfahrt. Also wurde schnell umdisponiert. Nachdem ich genügend Essen für die 36-stündige Fahrt nach Xi’an besorgt hatte, ging ich mit meinem Guide noch einmal typisch tibetisch essen, was aus Yak, Curry-Reis und Kartoffeln bestand. Den Buttertee hab ich nicht angerührt.

<< zum vorherigen Beitrag <<   |   >> zum nächsten Beitrag >>

Tag 61: Auf dem Friendship Highway nach Zhangmu

26.9.: Fahrt mit Hindernissen
Heute sollte unser Ziel Zhangmu, der Grenzort am Friendship Highway nach Nepal sein. Doch auch heute gab es einiges zu erleben. Das fing schon damit an, dass ich früh morgens schon aufgestanden bin, um noch vor der gemeinsamen Abfahrt zu einem Aussichtshügel zu marschieren, um vielleicht doch den Everest zu sehen. Nach eisigen drei Stunden war es dann auch soweit und er zeigte sich, wenn auch nicht ganz so klar. Auf der Fahrt gab es dann wieder überwältigende Ausblicke zu genießen. Natürlich sollte das nicht alles bleibe. Als wir nach einer der paar Wasserdurchfahrten, zu denen wir schon sicherheitshalber heute ausstiegen, wir wieder einsteigen wollten, fiel mir der doch recht platte Reifen auf. Super! Natürlich kamen wir gestern so spät an, dass in dem Mini-Örtchen kein Reifen-Reparier-Laden (falls es hier so was überhaupt gab) offen hatte, und wir jetzt keinen Ersatzreifen hatten. Also was blieb uns so weite von Zivilisation entfernt anderes übrig, als weiterzufahren? Nichts. Das ging dann so lange gut, bis sich mit einem Knall auch noch die Karkasse verabschiedet hat und wir nur noch auf der Felge fuhren.
Wir sind dann bei anderen eingestiegen, um ins nächste Dorf zu kommen und dort zu Essen und auf unseren Fahrer zu warten, bis er das reparierte Auto vorm Restaurant vorfährt. Die letzten 30 km mussten wir ewig langsam zurücklegen, da es viele Höhenmeter hinab ging wo es begonnen hatte viel zu regnen. Dementsprechend war auch die Straße der Freundschaft gewesen: Erdrutsche und Felsstürze säumten den Wegesrand und machten mich nicht wirklich zuversichtlich. Schließlich sind wir nachts in Zhangmu angekommen.

<< zum vorherigen Beitrag <<   |   >> zum nächsten Beitrag >>

Tag 59-60: Mount Everest Base Camp

24.9.: Everest Base Camp wir kommen!
Heute ging die Fahrt dann in Richtung des Everest. Auf dem Weg dorthin wurde die Landschaft immer karger und unbewohnbarer. Beim Passieren der Schranke, wo man die Tickets für den Nationalpark kaufen kann, wurden wir gefragt, ob wir einen Chinesen mitnehmen können. Nach kurzem Überlegen haben wir ihn mitgenommen, was sich als Glücksgriff herausstellen sollte Die Straße, bzw. die Schotterpiste, war extra für den Fackellauf der Olympischen Spiele neu gebaut worden Zu erahnen wie es zuvor gewesen sein muss, konnte ich nur beim Betrachten von alten Abschnitten, die neben der neuen verliefen. Als wir am Checkpoint beim Rhongbuk Kloster angekommen waren, wurde uns die Weiterfahrt ins EBC erst verweigert, da unser Permit diesen Eintrag EBC vermissen ließ. Doch da kam unser Chinesischer Weggefährte ins Spiel. Er arbeitete für das Militär und erzählte seinen Kollegen, dass der Guide seine Cousine sei und er Verantwortung für die Gruppe übernehme. Das war echt mal ein netter Zug gewesen und so konnten wir weiterfahren.
Gestoppt haben wir dann rund 100 m unterhalb des richtigen Base Camps in einer kleinen Zeltstadt. Von hier bin ich am Abend schon mal hoch gelaufen, da ich mein Glück versuchen wollte, was aber erfolglos war, da sie selbst für ein Foto alle Papiere sehen wollten, sofern man kein Chinese ist. Kurz vor dem Abendessen hatte es dann begonnen, leicht zu schneien. Nach ein paar Nachfotos von einem mir bis dato so Sternenklaren Himmel und einem breiten weißen Band der Milchstraße ging es in das Zelt zum Schlafen.

25.9.: Everest gesehen und dann gemütlich stecken geblieben
Heute Morgen ging es dann mit unserem Guide und allen Papieren zum Basecamp. Diesmal kam ich auch weiter als bis zum Militärzelt. Aber das was danach kam, war eigentlich nur Leere. Denn der Platz, wo normal die Zelte stehen war völlig verweist und kein einziges Zelt da. Auch durfte man nicht weiter gehen, denn dann kam sofort ein Wachtmeister angerannt. Auch den Everest konnten wir zuerst nicht sehen, denn die dichten Wolken ließen es nicht zu. Immerhin konnten wir dann einen kurzen Blick durch die Wolken werfen, wo wir die Spitze sehen konnten.
Danach ging es weiter nach Old Tingri. Doch auf dem Weg dorthin waren noch so einige Hürden zu meistern. Da ging es zuerst in ca. 4800 m über Schotterflächen, wo kaum eine Piste zu sehen war. Das war so lang OK, bis uns der erste Reifen geplatzt war. Der wurde von unserem Fahrer fix gewechselt und es konnte weiter gehen. Als wir dann schon fast am Ziel waren, mussten wir in einem Ort eine Umgehung fahren, da dort im ganzen Dorf Stroh zum trocknen aufgestellt war. Doch irgendwie wolle da unser Mini-Van, der eben kein Allrad-Auto war nicht so mitmachen und blieb stecken.
Zuerst versuchten wir, den Wagen selbst wieder flott zu bekommen. Vergebens. Dann hat unser Guide im Dorf einen Trecker mit einem Einheimischen geholt. Doch selbst das war noch nicht genug und so musste sie noch mal los, um mehr Verstärkung zu holen. Dann kam ein ganzer Trupp mit Schaufeln und befreite das Auto nach mehreren Versuchen. Das hat dann insgesamt so rund 2 Stunden gedauert. Einige Meiner Mitfahrer wurden immer mehr angepisst. Warum kann ich nicht nachvollziehen, denn wer das billigste Auto bucht und keinen Allradantrieb wählt, sollte sich nicht beschweren, auch nicht über das „Hüpfen“ auf der Rückbank durch die wellige Straße. Vielleicht ist ihnen aber auch nur etwas nicht so gut bekommen – sei es das Essen oder die dünne Luft ;-). Ich empfand das Ganze als großes Abenteuer, denn bequem im Jeep dahindösen kann ich auch zu Hause.

<< zum vorherigen Beitrag <<   |   >> zum nächsten Beitrag >>

Tag 57-58: Yamdroktso Lake – Shigatse – Lhatse

22.9.: Flucht vor aufdringlichen Verkäufern
Heute ging es zum nächsten heiligen See, dem Yamdroktso Lake. Auf dem Weg dorthin sollten wir auch wieder über einen Pass mit mehr als 5000 m Höhe erreichen. Oben angekommen kamen noch bevor der Fahrer den Motor ausmachen konnte eine Horde Tibeter angerannt, die uns allen möglichen und unmöglichen Kram andrehen wollten. Die haben an den Türen geklopft und an den Scheiben gekratzt. Unsere Einhellige Meinung war: Scheiß auf Fotos und nix wie weg. Also ging es unverzüglich weiter, zum Erstaunen unserer einheimischen Begleiter. Der nächste Stopp war dann viel gemütlicher, wir hielten nämlich bei einem einsamen Bauern und seinem Yak. Er bot Yak-Reiten an. Was soviel hieß, er hielt das Yak, man stieg drauf und dann drückte jemand auf den Foto. Hat auch prima geklappt, wie ihr sicher schon gesehen habt.

23.9.: Flucht vor dem Essen
Heute machten wir in Shigatse einen Zwischenstopp bei einem Kloster. Leider war das Fotografieren und Filmen verboten – außer man kaufte sich eine Lizenz für mehr als 150 Euro – pro Tempel. Und es gab vier hiervon. Mittagessen wollten wir dann, wie schon oftmals zuvor, in einem kleinen Restaurant an der Straße. Uns kam beim Bestellen schon komisch vor, dass die Bedienung gleich nach nebenan lief. Wir dachten, sie kochen halt gemeinsam mit dem Nachbarrestaurant, was durchaus mal vorkommen kann. Doch nachdem wir nach 35 Minuten noch immer unser doch recht einfaches Essen nicht hatten wollten wir gehen. Doch urplötzlich kam auch schon die Dame mit dem Tablett. Doch das was da drauf war, war alles andere als das, was wir bestellt hatten. Wir hatten gebratenen Nudeln geordert und keine Suppe. Noch dazu schien der Salat schon mehr als 5 Tage alt gewesen zu sein. Also verließen wir ohne zu zahlen das Restaurant. Zwar wollten sie die Polizei holen und versuchten das auch, doch das ließ die kalt und wir gingen in ein anderes Restaurant. Am Abend waren wir dann auch in Lhatse angekommen, wo unser Hotel seine besten Zeiten wohl vor ca. 30 Jahren hatte.

<< zum vorherigen Beitrag <<   |   >> zum nächsten Beitrag >>

Tag 55-56: Wandern am Namtso Lake

20.9.: Wandern am Namtso Lake
Heute besuchten wir den Namtso Lake, einen der drei heiligen Seen in Tibet. Mit unsrem Mini-Van. Mit einem Speed-Permit, das kontrolliert, ob man zu schnell fährt, ging es dann entlang der Eisenbahnstrecke in Richtung Norden. Nach einer doch recht langen Bergauffahrt, konnte ich endlich schneebedeckte Berge sehen. Kurz darauf erreichten wir den Pass auf 5200 m. War ganz schön windig da. Im Kloeingang lag sogar noch Altschnee. Unser als Trek angepriesener Ausflug wäre ein Spaziergang über 30 km entlang der Straße gewesen. Irre, das als so was zu verkaufen. Aber wir sind dann eigenmächtig einfach mal quer über die Wiese gelaufen, ohne zu wissen, wohin es ging. Während dann manche an zu breiten Gräben gescheitert sind und den gleichen Weg zurück mussten, trafen wir unterwegs ein paar Kinder, deren Familie uns dann in ihr Zelt eingeladen hatte. So gab es dort leichten Buttertee und Yak-Darm zu Essen. Super Kombination. Als wir dann am See selbst angekommen waren, ging es einigen unserer Gruppe nicht mehr so gut, was wohl etwas mit der Höhe von 4700 m zusammengehangen hat, und wir konnten nicht so lange wie gedacht am See verweilen. Für einen kurzen Spaziergang auf einen Aussichtshügel hat es noch gereicht und ich konnte meinen Blick über den türkisfarbenen See schweifen lassen. Nachdem wir am Abend zurück in Damshung und rund 500 m tiefer waren, besserte sich der Gesundheitszustand der angeschlagenen und es gab Nudeln. Lecker.

21.9.: Tibetisches Drama – ein Drama!
Heute standen eigentlich auf der Rückfahrt nach Lhasa heiße Quellen an. Da dort aber gleich nebenan eine neue Fabrik eröffnet hat, sollen die paar heißen Wasserteile dann an Charme verloren haben. In Lhasa selbst stand nichts auf dem Programm und ich musste mich darum kümmern, wie ich am Ende meiner Reise aus Lhasa rauskomme. Flug war mir zu teuer gewesen und außerdem mag ich Zugfahrten mit mehr als 24 Stunden. Und so entschied ich mich, auch wieder mit dem Zug zurückzufahren. Am Abend hatten wir dann noch ein Tibetisches Drama gebucht. Das war es dann auch. Es war eine typische Touri-Veranstaltung. Natürlich waren auch Deutsche dort und Franzosen. Zum Glück wurde ich nicht als Deutscher hier erkannt und angesprochen. Beim Buffet habe ich dann mal so richtig zugeschlagen, schließlich musste ich den Preis ja irgendwie rechtfertigen. Die Aufführung selbst war eher ein Witz gewesen, wo irgendwelche Kellner sich ein Tuch überwarfen, an einer Klampfe zupften und (ich nehme mal an) der Koch dazu sangen. Dann haben die Bedienungen getanzt und der Höhepunkt war ein daher gehoppeltes Yak. Na spitze. Wenigstens war ich satt.

<< zum vorherigen Beitrag <<   |   >> zum nächsten Beitrag >>

Tag 54: Lhasa erkunden

19.9.: Potala Palast und Jokhang Tempel
Heute sollte uns unser Führer um halb elf abholen, um mit uns den Potala Palast zu besichtigen. Doch wir haben uns mit der Gruppe schon viel früher getroffen, um schon am ersten Tag ohne unseren etwas planlos wirkenden Guide, eine 19-jährige Tibeterin, allein durch die Straßen zu gehen. Solange wir keine Free Tibet-Fahne herauszogen sollte es auch kein Problem sein. Und so war es auch. Uns hat keiner gefragt, wo unser Guide ist, ohne den man ja angeblich nix machen kann. Scheint aber in Lhasa nicht so zu sein. Vom Potala Palast war ich dann doch etwas enttäuscht. So sieht man ihn erhoben über der Stadt aufragen. Ich dachte, er hätte mindestens eine große Empfangshalle. Aber der Raum, in dem der Dalai Lama früher Gäste empfing ist doch recht aufgeräumt. Nach dem Mittagessen, das typisch tibetisch gewesen ist, ging es in den Jokhang Tempel. Der war auch schön anzusehen, doch ich habe schnell festgestellt, dass ich mit weiten Landschaften auch hier mehr anfangen kann, als mit Museen und Tempel. Gehört hier aber auch auf jeden Fall dazu.