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Tag 11: Zehn Kilometer auf der Mauer

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Auf der Großen Mauer
Heute sollte es also zur Mauer gehen. Da unsere gebuchte Tour recht früh schon an der Subway-Station Lama Tempel uns abholt, musste ich heute nach nur 3 Stunden Schlaf aufstehen. Es dauert ja auch immer, bis ich in die Stadt komme.

Nach einer ca. 2-stündigen Fahrt kam unsere Gruppe, die aus einem Typen aus London, der seinen Pass verloren hatte, zwei wie wild fotografierenden Amerikanern, einem Basken, den beiden Deutschen vom Vorabend, den beiden Spaniern und mir, am Startpunkt an. Erst hier habe ich gemerkt, dass wir die 10 km-auf-der-Mauer-laufen-Tour gebucht hatten. „Prima“ dachte ich, „das wollte ich schon immer machen!“ Unser Guide gab uns am Eingang in Jinshaling die Tickets für die Passierstellen, nur ich blieb außen vor. Mir wurde auf irgendeine Karte ein Text geschrieben, den ich vorzeigen sollte, dann sollte das schon gehen. Der Guide, der eigentlich eine Frau war, wollte uns zur Fahrt mit der Seilbahn überreden, da er schon jetzt zu hetzen anfing, doch dann beschlossen wir als Gruppe, den längeren Weg zu nehmen, denn „The Customer is King“.

Leider war etwas diesiges Wetter, so dass man die Mauer nicht so, wie auf vielen Fotos bis weit in die Ferne sehen konnte. Aber deswegen war das ja auch nicht minder beeindruckend. Anfangs ging es über restaurierte Bereiche und Stufen. Dort wo halt die alten Leute hingekarrt zum kurzen Spaziergang gekarrt werden. Die vielen Händler auf der Mauer hatten auch keinen Spaß mit uns, geschweige denn Umsatz. Das war immer das gleiche Spiel „Icecold Cola, Water or a beer?“ schallte es uns hingegen. Nachdem nach einem „No, thank you!“ dann kam „Or a t-shirt?“ änderten wir unsere Antwort in „And NO t-shirt!“. Dann war das ganze viel entspannter und wir ersparten uns ständige Nachfragen.

Da wir viele Fotos machten und unsere Zeit genossen, hatten wir die Zeit des Guides schon stark überzogen, aber das war es uns wert. Es ging über viele noch originale Stellen der Mauer. So ein Marsch ist echt zu empfehlen, denn erst durch die teilweise sehr steilen Hänge, die man beinahe hinauf klettert, wird einem das Ausmaß der Mauer so richtig bewusst. Nach guten vier Stunden sind wir dann in Simatai angekommen. Schon kurz vorher hatten wir gesehen, dass es da so eine Seilbahn-Abfahrt gibt. Ich war ob der obskuren, oder wohl besser kaum vorhandenen, Sicherheitsstandards dieser Bahn erst recht ablehnend gegenüber gestanden. Doch als andere zu zweit ohne Sicherung nur in einem Sitzgurt festgeschnallt da hinab fuhren, wollten meine Füße auch da runter fahren. Also bin ich dann für vier Euro da eingestiegen. War schnell vorbei und wie Ihr seht, hab ich es überlebt. Nach einem Essen, das in der Tour eingeschlossen war, ging es die guten zwei Stunden wieder zurück in die Stadt.

Dort ging es dann erstmal in den Silk Market. Das ist eine große mehrstöckige Halle mit vielen kleinen Geschäften, die eigentlich immer gefälschte Waren verkaufen. Da ich ja eh keinen Platz in meinem Rucksack habe, war das für mich nicht so das Einkaufsparadies.

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