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Tag 270-279: Mein Highlight – Die Osterinsel

26.4.: Wiedersehen mit René

Als ich heute in Santiago angekommen bin, musste ich mich erstmal eine Stunde für meinen neuen Stempel anstellen. Es war der 11. Chilenische mittlerweile. Als ich endlich damit fertig war und mein Gepäck hatte, habe ich René, der extra aus Deutschland für die Osterinsel angereist ist, am Ausgang getroffen. Obwohl wir uns seit neun Monaten nicht gesehen hatte, war es gleich so wie vorher. Mit ihm und Roberto ging es durch eine kurze Tour durch Santiago. Danach ging es wieder zurück zum Flughafen, da wir um 16 Uhr ja schon auf die Osterinsel flogen. Die Unterkunft war recht einfach gehalten und wir haben es uns in unserer „Grünen Hölle“ gemütlich gemacht.

27.4.: Erste Steinmännchen

Heute stand als erstes eine Wanderung an. Nach rund 6 km sind wir an unserem ersten Ahu, dem Ahu Akivi, angekommen. Es waren nur drei Leute da, die aber bald verschwunden waren. Es war echt herrlich und schön angerichtet: Blauer Himmel und die Steinmännchen. Irre. Darauf habe ich mich so lange gefreut. Nach einigen Fotos ging unser Rundweg weiter und führte uns an einem toten Pferd vorbei. Man hat das gestunken. Unglaublich. Dann kamen wir an einem Loch vorbei, das ca. fünf Meter tief war und unten Palmen und Bananenstauden wuchsen. Danach ging es zu einem Ahu, von dem die Steinmännchen gestoßen wurden und nicht mehr standen. Als wir auf dem Rückweg dann gefragt wurden, ob wir die „Fenster“ gesehen hatten, merkten wir, dass unsere Karte seeehr grob war. Aber wir beschlossen, uns auf die Suche zu machen. Mit Hilfe der uns zuvor fragenden Franzosen haben wir das dann auch getan. Doch um zu den Fenstern, die im Kliff zum Meer hin waren, zu gelangen musste man durch einen Tunnel, dessen Eingang ca. 30 Meter im Landesinneren liegt, kriechen. Zurück in Hanga Roa, der Hauptstadt der Osterinsel, ging es dann zu unserem ersten Sonnenuntergang hinter den Mohais. Unglaublich schön.

28.4.: Der Vogelmann

Auch heute ging es wieder zu Fuß los. Zuerst ging es in Richtung Flughafen, denn dort sollte ein Flieger starten. Wir liefen durch ein eigentlich abgesperrtes Wohngebiet für die Carabinieros, ehe wir bis auf wenige Meter an die Start- und Landebahn gelangt sind. Einen Jumbo so nahe vor einem abheben zu sehen ist in Deutschland nicht möglich. Dann ging es vorbei an alten Wandzeichnungen hinauf auf den Vulkan Rano Kau. In dessen Krater hat sich ein See gebildet. Leider durften wir nicht hinab steigen. Danach sind wir zur Südspitze der Insel gegangen, von wo aus früher die Vogelmänner versuchten, ein Ei von einer vorgelagerten Insel unbeschadet zurück zu bringen. Der Stamm desjenigen, der es als erster schaffte, hatte für das kommende Jahr die Herrschaft über die Insel. An dieser Stelle waren auch viele Petroglyphen, als in Stein gehauene Zeichnungen, zu finden. Dann ging es zu einem weiteren Sonnenuntergang nach Hanga Roa.

29.4.: Regen…

Der heutige Tag war von Regen geprägt. So sind wir nur mal fix einkaufen gegangen. Die gekauften Sachen haben wir dann gleich dazu benutzt, Mittagessen zu kochen. Ansonsten haben wir uns heute etwas mit unseren Ameisen im Zimmer beschäftigt. Bis ich auf die Idee kam, um die Eingangstür mein Insektenspray zu sprühen, das die Tierchen draußen hielt, vergingen einige Stunden…

30.4.: Rano Ranaku

Da heute das Wetter uns viel besser gesonnen war, haben wir uns ein Quad geliehen, um einfacher zu den weiter entfernten Mohais zu kommen. Unser erstes Ziel war der Vulkan Rano Ranaku, die Geburtsstätte der Mohais. Hier stehen ganz viele der Steinmännchen rum und warten darauf, abgeholt zu werden. Auch einige unvollendete stecken noch im Stein. Danach ging es zum Ahu Tongariki, dem wohl größten Ahu. Der war irre breit. Danach ging es zum Strand von Anakena, dem Badestrand der Osterinsel. Am „Nabel der Welt“ konnten wir dann Leute beobachten, die die imaginäre Kraft spüren wollten. Ich habe auch was gespürt. Doch das war die Wärme, die der relativ dunkle Stein von der Sonne erfahren hatte und wieder abstrahlte. Gibt’s ja sonst nirgends, nein….

1.5.: Sonnenaufgang am Ahu Tongariki

Heute Morgen sind wir bereits um halb fünf mit unserem Quad losgefahren, um den Sonnenaufgang am Ahu Tongariki zu erleben. Die fahrt hatte etwas von einem Nintendogame. So gab es schwarze Flecken auf der Straße, die entweder Löcher oder Wasserflecken sein konnten, Pferde, die aus dem Nichts auftauchten oder Windböen. Wenn man dann so dahinbrettert ohne adäquates Licht, muss man sekundenschnell entscheiden – wie genial. Dort angekommen, waren schon andere da, die meinten, sie müssten die Steine bei Nacht anknipsen. So war das mit meinen angedachten Langzeitbelichtungen etwas schwierig. Die Sonne ging leider nicht hinter den Mohais auf, denn das passiert nur im Hochsommer und wir waren ja schon auf dem Weg zum Winter. Am Nachmittag haben wir uns bei etwas Regen von unserer kurzen Nacht erholt. Ein Highlight war mein Besuch bei einer lokalen Haarstylistin. Zum einen waren die Scheren stumpf wie eine Gartenschere, zum anderen war ihre Technik, sagen wir mal, unausgereift. Leider sah man das hinterher irgendwie.

2.5.: Baden im Pazifik

Heute ging es in einer Tour nochmal über die ganze Insel, um an einigen Ahus zu halten, an denen wir mit unserem Quad einfach vorbeigedonnert waren. Dazu ging es in den Krater de Rano Ranaku. Dort standen und lagen noch viele unvollendete Mohais, deren Kopf größer war als ich. Am Nachmittag stand dann das erste Mal Baden im Pazifik für René an. Am Strand von Anakena sind wir dann ins Wasser gegangen. Es war zwar nicht so wirklich warm, aber wo sonst kann man mit Blick auf Mohais baden gehen.

3.5.: Nochmal Regen…

Heute war es nochmal so richtig regnerisch, so dass wir uns heute etwas Entspannung gönnten.

4.5.: Noch mehr Regen zum Abschied

Am Tag unseres Abflugs regnete es noch mehr als je zuvor während unseres Aufenthalts. Wie aus Kübeln! Bei diesem Wetter mussten wir dann auch vom Flughafengebäude ohne Dach über dem Kopf zum Flieger laufen. Auf dem Rollfeld stand das Wasser fast zentimeterhoch. Zurück in Santiago sind wir mit Roberto noch etwas Essen gegangen und René konnte das erste Mal Pisco Sour, eine lokale Spezialität, probieren.

5.5.: Tschüss René

Heute musste ich mich wieder von René verabschieden. Mit einem „Bis in zwei Monaten“ ging er dann zu den Gates. Ich verbrachte meinen Tag dann drinnen und habe ein wenig entspannt.

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