Chile 2014
Erlebt die Wanderung durch den Torres del Paine und Touren in der Atacama-Wüste die Highlights Chiles.
Erlebt die Wanderung durch den Torres del Paine und Touren in der Atacama-Wüste die Highlights Chiles.
Mit Roberto ging es heute nach Valparaiso. Leider machte das Wetter uns einen Strich durch die Rechnung und so war es etwas bewölkt und recht frisch. Auf einer kurzen Hafenrundfahrt hatte man einen guten Überblick über die Bucht. Überrascht war ich von dem Seelöwen, der es sich auf dem Rumpf eines Schiffes bequem gemacht hatte. Nachdem wir mit einigen Aufzügen gefahren waren, um einen Überblick zu bekommen, ging es am Nachmittag nach Viña del Mar, wo wir den Sonnenuntergang an der Uferpromenade ansahen.
Früh morgens wurde ich zum Flughafen gebracht, da ich schon recht bald meinen Flug in den Norden Chiles hatte. Nach dem Finden eines Hostels ging es noch etwas durch die Stadt, um mich dann beim gucken von UEFA-Cup vom TV in den Schlaf singen zu lassen.
Heute wurde nicht viel gemacht. Erstmal ewig ausgeschlafen. Highlight war heute definitiv das spanische Glücksrad.
Mit einer Tour sollte es in Richtung Bolivien gehen. So fuhren wir von Meereshöhe in Arica hinauf zu den Zwillings-Vulkanen Payachata, die aus dem Parinacota und dem Pomerape bestehen. Ich habe mich spontan entschieden im Örtchen Parinacota auszusteigen, um dort morgen etwas wandern zu gehen. Untergekommen bin ich beim Kioskbesitzer, der meinte, eine Herberge zu besitzen. Da in dem Ort nur 3 Familien leben, gab es da keine Auswahl. Zu Abend gab es dann Alpaka-Fleisch mit Reis und Kartoffeln. In der Nacht wurde es mir im Schlafsack und fünf Decken darüber dann doch recht frisch. Es war so kalt, dass draußen im Klo das Wasser gefror und in der Tonne zum Spülen eine mehrere Zentimeter dicke Eisschicht war.
Nach einer Unruhigen Nacht, die wohl daher kommt, dass ich von 0 m auf 4500 m an einem Tag gefahren bin, wollte ich heute etwas durch die Gegend wandern. So bin ich dann einem Wanderweg gefolgt, der mich an einigen Lagunen und Weidestellen vorbei brachte. Überrascht war ich, als so ein 5-jähriger Knirps Geld von mir wollte, als ich die Alpakas fotografierte. Ich habe ihn mit einem Bonbon der Fluggesellschaft ruhig gestellt. Insgesamt war es wegen der Höhe und der Sonne dann doch recht anstrengend. Der Sonnenuntergang, in dem die Vulkangipfel rot schimmern habe ich mir aber nicht entgehen lassen. In der Nacht wurde es noch kälter als gestern, so dass meine ausgeatmete Luft direkt auf der Bettdecke fest fror.
Als ich heute in Santiago angekommen bin, musste ich mich erstmal eine Stunde für meinen neuen Stempel anstellen. Es war der 11. Chilenische mittlerweile. Als ich endlich damit fertig war und mein Gepäck hatte, habe ich René, der extra aus Deutschland für die Osterinsel angereist ist, am Ausgang getroffen. Obwohl wir uns seit neun Monaten nicht gesehen hatte, war es gleich so wie vorher. Mit ihm und Roberto ging es durch eine kurze Tour durch Santiago. Danach ging es wieder zurück zum Flughafen, da wir um 16 Uhr ja schon auf die Osterinsel flogen. Die Unterkunft war recht einfach gehalten und wir haben es uns in unserer „Grünen Hölle“ gemütlich gemacht.
Heute stand als erstes eine Wanderung an. Nach rund 6 km sind wir an unserem ersten Ahu, dem Ahu Akivi, angekommen. Es waren nur drei Leute da, die aber bald verschwunden waren. Es war echt herrlich und schön angerichtet: Blauer Himmel und die Steinmännchen. Irre. Darauf habe ich mich so lange gefreut. Nach einigen Fotos ging unser Rundweg weiter und führte uns an einem toten Pferd vorbei. Man hat das gestunken. Unglaublich. Dann kamen wir an einem Loch vorbei, das ca. fünf Meter tief war und unten Palmen und Bananenstauden wuchsen. Danach ging es zu einem Ahu, von dem die Steinmännchen gestoßen wurden und nicht mehr standen. Als wir auf dem Rückweg dann gefragt wurden, ob wir die „Fenster“ gesehen hatten, merkten wir, dass unsere Karte seeehr grob war. Aber wir beschlossen, uns auf die Suche zu machen. Mit Hilfe der uns zuvor fragenden Franzosen haben wir das dann auch getan. Doch um zu den Fenstern, die im Kliff zum Meer hin waren, zu gelangen musste man durch einen Tunnel, dessen Eingang ca. 30 Meter im Landesinneren liegt, kriechen. Zurück in Hanga Roa, der Hauptstadt der Osterinsel, ging es dann zu unserem ersten Sonnenuntergang hinter den Mohais. Unglaublich schön.
Auch heute ging es wieder zu Fuß los. Zuerst ging es in Richtung Flughafen, denn dort sollte ein Flieger starten. Wir liefen durch ein eigentlich abgesperrtes Wohngebiet für die Carabinieros, ehe wir bis auf wenige Meter an die Start- und Landebahn gelangt sind. Einen Jumbo so nahe vor einem abheben zu sehen ist in Deutschland nicht möglich. Dann ging es vorbei an alten Wandzeichnungen hinauf auf den Vulkan Rano Kau. In dessen Krater hat sich ein See gebildet. Leider durften wir nicht hinab steigen. Danach sind wir zur Südspitze der Insel gegangen, von wo aus früher die Vogelmänner versuchten, ein Ei von einer vorgelagerten Insel unbeschadet zurück zu bringen. Der Stamm desjenigen, der es als erster schaffte, hatte für das kommende Jahr die Herrschaft über die Insel. An dieser Stelle waren auch viele Petroglyphen, als in Stein gehauene Zeichnungen, zu finden. Dann ging es zu einem weiteren Sonnenuntergang nach Hanga Roa.
Der heutige Tag war von Regen geprägt. So sind wir nur mal fix einkaufen gegangen. Die gekauften Sachen haben wir dann gleich dazu benutzt, Mittagessen zu kochen. Ansonsten haben wir uns heute etwas mit unseren Ameisen im Zimmer beschäftigt. Bis ich auf die Idee kam, um die Eingangstür mein Insektenspray zu sprühen, das die Tierchen draußen hielt, vergingen einige Stunden…
Da heute das Wetter uns viel besser gesonnen war, haben wir uns ein Quad geliehen, um einfacher zu den weiter entfernten Mohais zu kommen. Unser erstes Ziel war der Vulkan Rano Ranaku, die Geburtsstätte der Mohais. Hier stehen ganz viele der Steinmännchen rum und warten darauf, abgeholt zu werden. Auch einige unvollendete stecken noch im Stein. Danach ging es zum Ahu Tongariki, dem wohl größten Ahu. Der war irre breit. Danach ging es zum Strand von Anakena, dem Badestrand der Osterinsel. Am „Nabel der Welt“ konnten wir dann Leute beobachten, die die imaginäre Kraft spüren wollten. Ich habe auch was gespürt. Doch das war die Wärme, die der relativ dunkle Stein von der Sonne erfahren hatte und wieder abstrahlte. Gibt’s ja sonst nirgends, nein….
Heute Morgen sind wir bereits um halb fünf mit unserem Quad losgefahren, um den Sonnenaufgang am Ahu Tongariki zu erleben. Die fahrt hatte etwas von einem Nintendogame. So gab es schwarze Flecken auf der Straße, die entweder Löcher oder Wasserflecken sein konnten, Pferde, die aus dem Nichts auftauchten oder Windböen. Wenn man dann so dahinbrettert ohne adäquates Licht, muss man sekundenschnell entscheiden – wie genial. Dort angekommen, waren schon andere da, die meinten, sie müssten die Steine bei Nacht anknipsen. So war das mit meinen angedachten Langzeitbelichtungen etwas schwierig. Die Sonne ging leider nicht hinter den Mohais auf, denn das passiert nur im Hochsommer und wir waren ja schon auf dem Weg zum Winter. Am Nachmittag haben wir uns bei etwas Regen von unserer kurzen Nacht erholt. Ein Highlight war mein Besuch bei einer lokalen Haarstylistin. Zum einen waren die Scheren stumpf wie eine Gartenschere, zum anderen war ihre Technik, sagen wir mal, unausgereift. Leider sah man das hinterher irgendwie.
Heute ging es in einer Tour nochmal über die ganze Insel, um an einigen Ahus zu halten, an denen wir mit unserem Quad einfach vorbeigedonnert waren. Dazu ging es in den Krater de Rano Ranaku. Dort standen und lagen noch viele unvollendete Mohais, deren Kopf größer war als ich. Am Nachmittag stand dann das erste Mal Baden im Pazifik für René an. Am Strand von Anakena sind wir dann ins Wasser gegangen. Es war zwar nicht so wirklich warm, aber wo sonst kann man mit Blick auf Mohais baden gehen.
Heute war es nochmal so richtig regnerisch, so dass wir uns heute etwas Entspannung gönnten.
Am Tag unseres Abflugs regnete es noch mehr als je zuvor während unseres Aufenthalts. Wie aus Kübeln! Bei diesem Wetter mussten wir dann auch vom Flughafengebäude ohne Dach über dem Kopf zum Flieger laufen. Auf dem Rollfeld stand das Wasser fast zentimeterhoch. Zurück in Santiago sind wir mit Roberto noch etwas Essen gegangen und René konnte das erste Mal Pisco Sour, eine lokale Spezialität, probieren.
Heute musste ich mich wieder von René verabschieden. Mit einem „Bis in zwei Monaten“ ging er dann zu den Gates. Ich verbrachte meinen Tag dann drinnen und habe ein wenig entspannt.
Mein heutiges Entspannungsprogramm war, dass ich für ein paar Stunden im Internet gesurft bin, etwas herumgeschlendert bin und lecker gegessen habe.
Früh Morgens um vier wurde ich abgeholt, um zu den Geysiren zu fahren. Ich war ja schon vorher skeptisch, ob mir das gefiel, denn irgendwie kann ich denen nicht so viel abgewinnen. Gut, hab ich mir die halt mal angesehen. Es gab ein paar nette Fotos, aber ich glaube, wenn ich ausgeschlafen hätte, hätte ich nicht viel verpasst.
Zurück ging es von San Pedro de Atacama in Richtung Santiago de Chile. Da dies wieder mal eine 24-Stunden Nachtfahrt mit dem Bus war, gab es viel Zeit zum Nichtstun.
Nach meiner Ankunft im Busterminal habe ich eine Freundin angerufen, bei der ich unterkommen solle. Nachdem sie mit der Uni fertig war für heute, sind wir mit ihrem Bruder etwas durch die Stadt gefahren und im Anschluss in eine Bar gegangen. Schon hier musste ich feststellen, dass Inka Cola eher schmeckt wie aufgelöster Kaugummi und auch Pisco das Zeug nicht besser werden lässt.
Nach einer langen Nacht hat mir Roberto heute etwas von der Stadt gezeigt. So ging es als erstes in einen Park hoch zu Bella Vista. Ein super Aussichtspunkt über Santiago, wo der Papst Johannes Paul II mal eine Messe gehalten hat. Mittag wurde dann in einer Markthalle gefunden und am Nachmittag musste ich feststellen, dass um 18 Uhr in Santiago alle Geschäfte dicht sind.
Eigentlich wollte ich heute in San Pedro de Atacama ausschlafen, was aber leider nicht möglich war, da zwei Mädels in meinem Zimmer um halb vier von einem Bus abgeholt wurden. So war es nichts mit der verdienten Ruhe. Gegen Mittag bin ich dann mal kurz ins Internet. Dabei hatte ich fast vergessen, dass ich ja ins Valle de la Luna fahren wollte, dem Tal des Mondes. Also hab ich mir noch fix ein Fahrrad geliehen und eine Flasche Wasser gekauft und los konnte es gehen. Der Sonnenuntergang war heute nicht so spektakulär, dafür aber umso mehr die namensgebende Landschaft. Es waren lauter kleine Hügelchen, so wie in dem Film von der NASA. Naja, das Mondfahrzeug hab ich leider nicht gesehen. Zurück hab ich dann noch ein paar Sachen für morgen organisiert
Nachdem das mit dem Licancabur vorgestern so prima geklappt hatte, dachte ich mir: „Warum nicht auch ein 6000er?“. So ging es heute Morgen erstmal zwei Stunden mit dem Auto raus aus San Pedro mit einem Frühstück zwischendurch. Vom Stopp auf 5500 m liefen ich und zwei neue Mitstreiter mit unserem Guide Felippe dem Gipfel entgegen. Die beiden anderen gingen das recht fix an. Bei mir dauerte es etwas länger, denn diesmal hatte ich geliehene Bergstiefel, in denen ich nicht so schnell war. Während die beiden anderen zunehmend Probleme bekamen und Felippe ständig nach der Höhe fragten, genügte bei mir ein kurzer Blick und den Daumen nach oben. Während sich die anderen übergaben machte ich Schritt für Schritt den Weg zum Gipfel. Etwas enttäuscht war ich dann schon, zeigte mein GPS nur 5992 m an, während der Berg mit 6040 m beworben wird. Naja, wem soll ich mehr glauben? Sind 8 m wirklich so wichtig? Ich war jedenfalls oben und die Aussicht war herrlich. Auf dem Abstieg wäre es dann fast noch zu einem kleinen Unglück gekommen, denn die anderen waren so entkräftet, dass einer direkt vor mir gestürzt ist und sich überschlagen hat. Zum Glück nur eine Schramme. Ich war wegen der Schuhe recht langsam, aber topfit. Schneller ging es dann hinab, als wir auf unseren Hintern einen Schneeabhang runter rutschten. Aber so ein Stein dabei unterm Hintern ist kein Vergnügen… Die Fahrt hinab war dann recht rasant, um den sich übergebenden Besserung in einer niedrigeren Höhe zu verschaffen.
Nach einem Essen ging es dann noch auf eine Tour zum Observatorium. Es wurde dort viel erklärt und die Aussicht war natürlich super. So konnte man Alpha Centauri, Orion und vieles Anderes super sehen. Das mit dem Nachts Formel 1 gucken hat sich dann leider zerschlagen, da das nur auf einem Premium-Kanal gekommen ist. Danke auch.
Heute sollte es also in Richtung Rio Gallegos in Argentinien gehen, um einen neuen Stempel für Chile zu bekommen, denn die 90 Tage waren am ablaufen und hätten nicht ausgereicht bis zum Ende meines Praktikums. So ginge es mit dem Bus für ca. fünf Stunden nach Rio Gallegos. Es liegt zwar nur minimal weiter nördlich, doch war es hier wesentlich wärmer als in Punta Arenas, was echt angenehm war. Für den Abend hatte ich nichts geplant und wollte eigentlich Essen gehen. Tja, die Preise haben mich dann nicht überzeugt und ich hab mir ein Sandwich im Supermarkt geholt. Die Nacht wurde im einzigen Hostel der Stadt verbracht.
Da mein Bus erst um ein Uhr fahren sollte, habe ich beschlossen, um wenigsten etwas sinnvolles hier zu machen, zum Friseur zu gehen, da es doch schon etwas wucherte. Dann ging es wieder in den Bus und nach weiteren fünf Stunden war ich zurück in Punta Arenas mit einem neuen Einreisestempel und neuen 90 Tagen für Chile.
Die letzten Tage meines Praktikums wurden dann zunehmend stressig, da noch viele Aufgaben zu erledigen waren. Hinzu kam, dass andere Praktikanten vor mir gefahren sind, die ihre Aufgaben praktisch mit ihrem letzten Tag fertig gestellt hatten und ich diese dann online bringen sollte. So wurden die letzten Arbeitstage recht arbeitsreich und mir bleib eigentlich keine Zeit meine Reise zu planen. Immerhin konnte ich weitere Flüge bereits hier buchen. Auch mit dem letzten Tag hatte ich mein Paket fertig gepackt, das ich nach Hause schicken wollte.
Die ersten beiden Nächte nach dem Rennen gab es für mich lediglich 90 Minuten Erholung auf dem Schreibtisch, denn es kam immer irgendwas dazwischen. So kam ich in der zweiten Nacht nach dem Rennen gegen 1 Uhr in unser Haus, wo eine Party lief. So weit ja alles in Ordnung, bis jemand fragte, wer denn eigentlich eine der Rennteilnehmerinnen um fünf Uhr zum Flughafen fährt? Sie meinten zwar, es würde sich schon jemand finden, doch irgendwie hab ich mich nicht wohl dabei gefühlt und mich entschieden, das selbst in die Hand zu nehmen, denn ich wusste ja, dass ich nix getrunken hatte.
Nach diesem nächsten Tag aber gönnte ich mir dann aber gemütliche 15 Stunden Schlaf am Stück, was sehr erholsam war. Ansonsten stand in der Woche natürlich die Nachbereitung des Rennens an.
Heute wollten ein paar aus unserem Büro sowie Michael und Lydia zu Isla Magdalena fahren. Zwar war ich schon einmal dort gewesen, doch war ich interessiert, wie sich die Lage verändert hat, da die Pingus ja weiter gewachsen waren. Vor Ort also angekommen, war klar zu sehen, dass schon viele verschwunden waren. Da es recht windig war, sammelten sich die Pinguine in Gruppen in etwas geschützteren Bereichen. Auch die jungen Pinguine hatten nur noch ein bisschen ihres Flausches an sich.
In diesen Tagen wurde nur gearbeitet und es ist nichts Aufregendes passiert. Sorry.
Heute ging es also los mit der Eröffnungsfeier. Hier waren nicht nur die Teams anwesend, sondern viele Sponsoren, Offizielle der Stadt und des Landes sowie Unterstützer und Helfer. Für mich ging es dann gleich weiter zur Teamsitzung, um den Teilnehmern eine Einführung in unsere Spot Satellite Messenger zu geben, mit denen wir sie verfolgen können. Danach ging es wieder ins Büro, um auch für den Start in 24 Stunden bereit zu sein. In der zeit können die Teams ihre ausgehändigten Karten studieren und sich vorbereiten. Unser Office war dann mein hauptsächlicher Aufenthaltsort, da der Chilenische Webmaster die Seite erst am Abend der Eröffnung mit einigen Lücken online gestellt hat und nicht wie angekündigt zwei Wochen vorher. Dazu war ich ja gespannt, ob mein System im Live-Einsatz auch so funktioniert wie gedacht. Es stellte sich glücklicherweise bald heraus, dass meine Bedenken unbegründet waren. So vergingen die ersten Tage des Rennens, in denen dann ein wichtiges verlegtes Netzwerkkabel den Geist aufgab oder irgendetwas anderes passierte.
Heute sollte es also auch für mich heißen: Raus aus dem Büro, ab in die Natur. Und so ging es nach einer langen Nacht im Büro mit einem herrlichen Sonnenaufgang auf dem Nachhauseweg los. Nach kurzer Ruhe wurde der Rucksack auf eines der schon fertig geladenen Autos gepackt und dann ging es Los in Richtung Mini-Hafen, wo unser Gepäck auf ein kleines Fischerboot verladen wurde. In den vielen blauen Tonnen wurde Essen und Ausrüstung für das finale Lager mitgenommen. Gegen halb ein Uhr nachts sind wir dann bei Cabo Froward angekommen und mussten erstmal das Lager für die Journalisten und die Organisation sowie im Anschluss für uns aufbauen, um irgendwo schlafen zu können. Das war dann bei mir so gegen halb fünf morgens.
Heute stand nach einer kurzen Nacht dann erstmal Warten auf dem Programm, denn den letzten Punkt des führenden Teams hatten wir zuletzt vor einiger Zeit bekommen. Am Nachmittag bin ich dann mit ein paar anderen zum ersten Mal zu Cabo Froward aufgestiegen. Dort steht ein ca 30m hohes Kreuz, das den südlichsten Punkt des Festlandes Amerikas markiert. Als wir uns dann schon auf die Nacht eingestellt hatten, hieß es plötzlich, dass das erste Team nur 5 Minuten vom Camp entfernt ist. Da das Ziel oben am Kreuz war, was normal ca. 45 Minuten Fußmarsch hinauf sind, musste es ganz schnell gehen. Also wurde die Kamera gepackt und losgehetzt, denn es musste oben noch etwas vorbereitet werden. Kurz nachdem wir die Rennuhr aufgestellt hatten waren sie auch schon am Ziel angelangt. So gewann das Team Helly Hansen-Prunesco aus Großbritannien das Wenger Patagonian Expedition Race 2009. Auf dem Weg nach unten und in ihr Lager hab ich die vier Sieger begleitet und man konnte ihre Begeisterung und Euphorie richtig spüren. Als sie dann ums Lagerfeuer saßen und Geschichten von ihrem Abenteuer erzählten, wurden nebenbei ein paar Blessuren, die nicht weiter schlimm waren gezeigt.
Heute hab ich etwas ausgeschlafen und so das Frühstück verpasst. Mist. Naja, es gab ja dann auch irgendwann Mittag. Die Zeit wurde wiederum mit Warten auf das nächste Team verbracht. Diesmal mussten wir aber nicht bis nachts warten, denn sie kamen schon früher. Wiederum hieß es ab nach oben und das Ziel vorbereiten. Als zweites Team erreichte das Team Easy Implant aus Frankreich das Ziel. Beim Zusammensitzen im Team-Lager konnte man sehen, dass einige doch schon ganz schöne Blessuren davon getragen haben.
Heute wurde ich mitten in der Nacht von einem „Arriba! Arriba!“, also einem „Nach oben!“ geweckt. Es war also das dritte Team im Anmarsch. Wegen der frühen Zeit von halb sechs waren anfangs nicht wirklich viele auf den Beinen. Oben wurde dann alles vorbereitet für die Zielankunft. Währenddessen gab es einen sehr sehenswerten Sonnenaufgang zu sehen. Gegen sieben Uhr erreichte das Team Spirit Canada bei bestem Wetter das Ziel. Auch der Weg mit dem Team ins Lager hinab war herrlich und ich konnte ein paar schöne Bilder schießen.
Wieder unten, gab es dann endlich Frühstück für mich. Es war noch ein Team unterwegs, doch es wird wohl noch mindestens einen Tag dauern, bis sie hier sein würden, wie man an ihren letzten Koordinaten abschätzen konnte. Am Nachmittag bin ich dann zum fünften Mal mit ein paar Fotografen zum fünften Mal hinauf zum Kreuz gelaufen, um mir etwas die Zeit zu vertreiben. Diesmal wurde das Kreuz auch bestiegen. Man hatte eine echt super Aussicht oben, aber auch der Ausflug in den seitlichen Arm des Kreuzes hatte etwas ganz Besonderes, denn man steht nur auf ein paar Stahlrohren.
Während im Anschluss alle anderen wieder hinab gegangen sind, wollte ich noch etwas oben bleiben, um nicht noch einmal hochlaufen zu müssen, sollte das letzte Team am Abend ankommen. Also hab ich es mir im aufgebauten Zelt neben dem Kreuz auf meinem 30x30cm Sitzkissen bequem gemacht und Musik gehört. Als ich dann hinab gehen wollte, hatte es angefangen zu regnen, was den Abstieg auf dem ausgetretenen Pfad nicht unbedingt sicherer gemacht hat. Daher wollte ich jetzt nicht aus dem Zelt. Also fiel irgendwann die Entscheidung, über Nacht hier im Zelt zu bleiben. Das ungünstige war jedoch, dass ich keinen Schlafsack dabei hatte und so nur auf meine Klamotten angewiesen war. Immerhin hatte ich nen Kocher und Nudeln dabei, die ich mir mit Tomatensauce kredenzte. Es wurde auch immer windiger, so dass sich die Stäbe des Zeltes bogen. Wegfliegen konnte es aber nicht, denn es stand ja noch die Rennuhr mit im Zelt.